Corona im Landkreis:Impfzentrum so gut wie fertig

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Die Einrichtung im früheren Sparkassengebäude in der Kreisstadt soll am Dienstag einsatzbereit sein

Der Landkreis macht sich bereit für die Impfungen gegen das Coronavirus. Dazu wird derzeit im ehemaligen Sparkassengebäude in der Kreisstadt ein Impfzentrum eingerichtet. Wie Landrat Robert Niedergesäß (CSU) am Dienstag mitteilte, soll die Einrichtung Anfang kommender Woche betriebsbereit sein. Was aber nicht bedeute, dass dort auch gleich geimpft wird, dies hänge von der Zulassung des Impfstoffes ab. Was es aber sicher nicht geben werde, seien weitere Impfzentren im Landkreis, wie es derzeit aus der Gemeinde Vaterstetten gefordert wird.

Geimpft werden soll in der ehemaligen Schalterhalle, die ursprüngliche Einrichtung ist bereits durch das Technische Hilfswerk ausgebaut und abtransportiert worden. Ebenfalls bereits fertig ist ein neuer Bodenbelag, der abwaschbar ist und so den Hygieneanforderungen für eine medizinische Einrichtung genügt. Im Laufe der Woche sollen die restlichen Arbeiten am zukünftigen Impfzentrum am Sparkassenplatz abgeschlossen sein, Niedergesäß rechnet damit, dass dies am Montag der Fall sein wird. Von kommenden Dienstag an wäre die Einrichtung dann theoretisch einsatzfähig, auch wenn der Impfstoff dann wohl noch nicht zur Verfügung stehen dürfte. "Aber wir sind bereit", so der Landrat.

Einer aktuellen Forderung der Vaterstettener Grünen, auch im Westen des Landkreises - entweder in der Großgemeinde oder in Poing - ein weiteres Impfzentrum einzurichten, könne der Landkreis aber nicht nachkommen, so Niedergesäß. Offiziell wurde diese Anfrage zwar noch nicht ans Landratsamt gerichtet, ein entsprechender Antrag steht aber diesen Donnerstag auf der Tagesordnung im Vaterstettener Gemeinderat. Die Grünen begründen dies damit, dass bereits jetzt die Parkplatzsituation in der Umgebung des alten Kreissparkassengebäudes, wo schon das Diagnostikzentrum untergebracht ist, angespannt sei. Zudem liege der Bevölkerungsschwerpunkt im Nordwesten des Landkreises, ein zweites Impfzentrum würde also eine wohnortnahe Versorgung ermöglichen, was die Anfahrt verkürzen und die Zahl der Impfungen erhöhen könnte.

Wie der Vaterstettener Gemeinderat am Donnerstag entscheiden wird, ist natürlich noch offen - sicher ist aber bereits, dass es selbst bei einem positiven Votum kein zweites Impfzentrum im Landkreis Ebersberg geben wird. Denn dies sei derzeit nicht genehmigungsfähig, stellte Niedergesäß klar. Die Staatsregierung habe verfügt, dass es in Bayern insgesamt 96 Impfzentren geben soll, eines pro Landkreis und pro kreisfreier Stadt. Weitere seien weder geplant noch zulässig, da hätten die Landkreise auch keinen Spielraum.

Ein weiterer Grund gegen ein zweites Impfzentrum sei die Logistik, so Brigitte Keller, Leiterin der Abteilung Zentrales im Landratsamt. Gerade in der Startphase sei es "nicht zu leisten", zwei Standorte zu betreuen. "Wir haben nicht die Strukturen dafür", sagt auch Niedergesäß, zudem habe sich beim Diagnostikzentrum gezeigt, dass auch eine einzige Einrichtung für den gesamten "räumlich kompakten Landkreis" gut funktioniere. Nicht zuletzt werde am Anfang ohnehin nur eine begrenzte Menge an Impfstoff zur Verfügung stehen, vermutlich nicht genug, um damit zwei Einrichtungen auszustatten.

© SZ vom 09.12.2020 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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