Corona im Landkreis Ebersberg:Mehr Abstand im Klassenzimmer

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Wegen der hohen Infektionszahlen wird Wechselunterricht eingeführt

Von Montag an müssen viele Jugendliche im Landkreis Ebersberg den Unterricht wieder von zuhause aus verfolgen: Weil der Landkreis offiziell bei der Sieben-Tage-Inzidenz den Wert von 200 überschritten hat, wird von den achten Jahrgangsstufen an Wechselunterricht eingeführt, jedenfalls dann, wenn ansonsten im Klassenzimmer ein Abstand von mindestens eineinhalb Metern nicht gewährleistet werden kann.

Nicht betroffen sind vom Wechselunterricht Kinder und Jugendliche in den Jahrgangsstufen eins bis sieben, sie haben wie bisher ganz normal Unterricht an ihrer Schule. Auch Förderschulen und Abschlussklassen sind von der Regel ausgenommen. Wie viele Schülerinnen und Schüler nun in den Wechselunterricht müssen, dazu gibt es im Landratsamt keine Zahlen, auch für das Organisatorische sind die Schulen selbst zuständig. Die Schulbusse fahren jedenfalls ganz normal, das Angebot wird nicht reduziert, auch wenn weniger Kinder mitfahren, so eine Sprecherin der Behörde.

Das Robert-Koch-Institut hatte auf seinem Dashboard am Donnerstag für den Landkreis Ebersberg eine Sieben-Tage-Inzidenz von 215,8 angezeigt, das hat automatisch neue Präventionsmaßnahmen zur Folge. Angedeutet hatte sich die Entwicklung schon seit Tagen. Die Zahlen, die das Landratsamt selbst veröffentlicht, sind immer etwas aktueller als die des RKI und zeigen damit schon früher an, wie sich die Lage entwickelt. Am Donnerstagnachmittag etwa lagen die Zahlen des Landkreises wieder unter denen des RKI, nämlich bei 202,93. Allerdings bleiben die Infektionszahlen hoch, am Donnerstag waren 441 Infizierte offiziell registriert, 1271 Landkreisbewohner waren als Kontaktpersonen in Quarantäne. Und zwei weitere Menschen sind nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben, es habe sich um ältere Landkreisbürger gehandelt, so das Landratsamt. Damit steigt die Zahl der Todesfälle seit Beginn der Corona-Pandemie auf 28. Bisher sind im Landkreis insgesamt 2484 Infektionen aufgetreten, 2015 Erkrankte gelten als geheilt. Die Maßnahmen, die durch die Überschreitung der 200er-Grenze ausgelöst werden, betreffen nicht nur die Schülerinnen und Schüler. Auch Musikschul- und Fahrschulunterricht in Präsenzform ist von diesem Freitag an untersagt, ebenso Märkte, die andere Waren als Lebensmittel verkaufen. Allerdings, so die Sprecherin des Landratsamts, seien der zuständigen Fachbehörde derzeit ohnehin keine im Landkreis geplanten Märkte bekannt. Der "Woid-Markt" am Forsthaus Hubertus sei kein Markt im gewerberechtlichen Sinne und falle damit nicht unter die Einschränkungen. Die neuen Regelungen nach der neunten Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung gelten so lange, bis der Inzidenzwert, den das RKI-Dashboard zeigt, die Marke 200 sieben Tage in Folge unterschritten hat.

© SZ vom 04.12.2020 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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