Brenner-Zulauf:Gemeinsam gegen Bahnlärm

Grafinger Stadtrat schließt sich Resolution an

Kirchseeon hat die Resolution beschlossen, Zorneding und Haar ebenso - seit der jüngsten Sitzung ihres Stadtrats auch die Stadt Grafing, und zwar einstimmig. Zentrale Forderung ist, dass der mit der Eröffnung des Brennerbasistunnels einhergehende Ausbau der Bahnstrecke zwischen München und österreichischer Grenze wie eine Neubaustrecke behandelt wird. Ist dies der Fall, müssten die auch von vielen Anwohnern geforderten deutlich strengeren Lärmschutzvorgaben eingehalten werden.

"Der Beschluss ist wichtig, um die Geschlossenheit der anliegenden Gemeinden an der gesamten Strecke von Kiefersfelden bis München zu zeigen", ordnete der Grafinger "AK Bahnlärm"-Sprecher Florian Solfrank ein. "Die Verlagerung von Güter- und Personenverkehr auf die Schiene ist notwendig und sinnvoll, muss aber für alle erträglich sein." Wirkliche Schlagkraft entwickele die Forderung aber erst, wenn sie möglichst umfangreich in den Arbeitskreisen eingebracht werde. "Gemeinsam können wir etwas erreichen!"

Als sich in der Sitzung die Debatte über einige Formulierungen der Resolution entspann, bremste zweiter Bürgermeister Josef Rothmoser (CSU) energisch: "Es tut dem Gewicht des Antrags überhaupt nicht gut, wenn jetzt jede Gemeinde anfängt, da ihr eigenes Süppchen zu kochen. Da muss sich jetzt einfach jeder solidarisch erklären." Außerdem hätte sich schließlich auch CSU-Parteikollege und Landrat Robert Niedergesäß der Resolution angeschlossen.

Die zentrale Frage sei aber doch, sagte BfG-Stadtrat Heinz Fröhlich: "Wie können wir verhindern, dass so etwas vom Bundestag beschlossen wird?" Die ebenso trockene wie realistische Antwort von Bauamtsleiter Josef Niedermaier: "Da bleibt Ihnen nur die Verfassungsbeschwerde."

© SZ vom 18.02.2020 / thri - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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