Breitere Basis für wichtiges Gremium:Alle sollen mitstimmen

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Ebersberg beschließt eine Reform der Wahl zum Seniorenbeirat

Im kommenden Jahr wird in der Kreisstadt ein neuer Seniorenbeirat bestimmt, zum erst zweiten Mal überhaupt. 2014 trat das Gremium, welches dem Stadtrat beratend zur Seite steht und dabei die Belange der Älteren vertritt, erstmals zusammen. Neben vielen anderen Dingen, unter anderem die Seniorenampeln mit längerer Grünphase, hat man sich im Beirat auch über eine Wahlreform für das Gremium Gedanken gemacht. Diese wurde nun im zuständigen Ausschuss des Stadtrates beschlossen.

Beim vergangenen Mal, so Hauptamtsleiter Erik Ipsen, wurden die Mitglieder des Seniorenbeirats auf einer Kandidatenversammlung gewählt. Wer im Beirat mitmachen wollte, kam zu der Versammlung, dann wurden aus den Anwesenden sieben Vertreter für das Gremium gewählt. Allerdings habe das Verfahren zwei Schönheitsfehler, wie Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU) nun erklärte: Zum einen waren von den gut 3000 eingeladenen Ebersberger Senioren 2014 gerade einmal gut 50 gekommen. Zum anderen führt eine so geringe Teilnehmerzahl zu sehr engen Wahlergebnissen.

Was sich gezeigt hatte, als man kürzlich einen Nachrücker finden und aus mehrere Kandidaten mit der gleichen Stimmenzahl jemanden auswählen musste. Besser sei es daher, künftig per Briefwahl abstimmen zu lassen. Dazu würden alle Ebersberger über 60 Jahre nach der Kommunalwahl im kommenden März aufgerufen, Kandidaten für den Seniorenbeirat zu benennen. Bis Ende April soll die Kandidatensuche dauern, bis Ende Juni fände dann die eigentliche Wahl der sieben Seniorenbeiräte statt.

Im Ausschuss gab es viel Zustimmung für die Idee des Seniorenbeirates. Diese sei "ein guter Ansatz, der den Seniorenbeirat aufwertet", sagte Stadträtin Doris Rauscher (SPD). Auch wenn es etwas mehr Aufwand bedeute, solle man die Satzungsänderung beschließen. Ihr Fraktionskollege Christoph Münch nannte die Briefwahl einen "Beitrag zur Gleichberechtigung", schließlich könnten sich dann auch Menschen beteiligen, "die sich vielleicht schwer tun, ins Rathaus zu kommen". Auch Martin Schedo (CSU) lobte die Idee der Briefwahl, "wir werden immer älter, und die Alten werden immer mehr", da sollten sie auch in der Stadtpolitik mehr mitgestalten können. Was der Seniorenbeirat ja schon sehr gut tue, so sein Fraktionskollege Alexander Gressierer, er regte an, auch für andere Bevölkerungsgruppen, etwa Jugendliche oder Familien, einen Beirat zu gründen - allerdings erst in der kommenden Wahlperiode.

Auf jeden Fall wird dann der Seniorenbeirat von mehr Ebersbergern gewählt werden, die Satzungsänderung wurde ohne Gegenstimme beschlossen.

© SZ vom 03.06.2019 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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