Brauchtum in Kirchseeon:Masken anders

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(Foto: © Christian Endt)

Museum der Perchten öffnet seine Pforte

Eine Gruppe hat sich schon definitiv angemeldet: Der Bayerische Rundfunk will dabei sein, wenn das "Maskeum" in Kirchseeon das erste Mal für die Öffentlichkeit seine Pforte öffnet. An diesem Samstag und Sonntag, 2./3. Oktober, jeweils von 10 bis 16 Uhr, können alle Interessierten sich die neuen Räume für altes Brauchtum ansehen - und sie werden staunen, so viel ist gewiss. Denn den Kirchseeoner Perchten ist hier eine wirklich außergewöhnliche Präsentation ihrer Geschichte und ihres Wesens gelungen. "Es ist schon fast beängstigend, wie beeindruckt die Besucher sind, von jung bis alt", sagt Reiner Eglseder, der Chef des Maskeums, der in den vergangenen Woche nicht nur Journalisten und Politiker, sondern auch etliche örtliche Vereine durch die Ausstellung geführt hat.

Die neuen Ausstellungsräume der Perchten vermitteln sehr viel Wissen rund um dieses außergewöhnliche Brauchtum, erzeugen zugleich aber auch unerhört starke Emotionen. Kein Wunder, schließlich stehen die Perchten für nichts Geringeres als Glück und Segen, Chaos, Tod und neues Leben. Immer zum Jahreswechsel sind diese wilden Gesellen in Kirchseeon und Umgebung unterwegs, tanzend, lärmend, singend. Knapp 70 Masken setzt die Ausstellung effektvoll in Szene, sie sind nach Gruppen sortiert, "de Scheena" und "de Schiach'n". Jeden Zentimeter haben die Macher zu nutzen gewusst - die schiere Fülle aber derart überlegt komponiert, dass man tatsächlich nur staunen kann über dieses ausgefeilte Museumskonzept. Vor allem auch dank mehrerer multimedialer Stationen bietet das Maskeum Stoff in Hülle und Fülle. Infotexte, Fotos, Videos, Reportagen, Geschichten, Gedichte und Lieder, dazu beeindruckende, lebensgroße Figuren: Hier werden alle Sinne angesprochen.

Zu finden ist das Maskeum, Münchner Straße 19, in der in der Grund- und Mittelschule Kirchseeon, erreichbar über einen Treppenturm im Pausenhof (Nähe B 304). Ein barrierefreier Zugang via Aufzug ist ebenfalls möglich. Es gelten stets die aktuellen Regelungen, also momentan 3-G und Maskenpflicht. Der Eintritt ist zwar frei, ein kleiner geschnitzter Kopf an der Tür schluckt aber gerne Spenden. Und wer nach dem Rundgang immer noch nicht genug hat, der kann am Montag, um 18 Uhr die Abendschau des BR ansehen. Dort nämlich wird der kleine Beitrag über das neue Maskeum ausgestrahlt.

© SZ vom 02.10.2021 / abl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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