Bauprojekte in Ebersberg:Dann kann es ja losgehen

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Wer im kommenden Frühling bereits erste Bahnen im Wasser ziehen will, muss auf den Klostersee ausweichen. Denn dann soll das Ebersberger Hallenbad für die Sanierung gesperrt werden. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der Ebersberger Stadtrat beschließt Sanierungsprogramm für Hallenbad und Waldsportpark - mal wieder. Eigentlich sollten die Arbeiten an beiden Einrichtungen bereits längst laufen

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Freunde des nassen Elements sollten auf einen milden Frühling hoffen. Denn in der Kreisstadt muss, wer schwimmen will, von April kommenden Jahres an in den Klostersee ausweichen. Das Hallenbad wird dann nämlich für die Generalsanierung gesperrt, so zumindest der aktuelle Plan. Dass er auch so umgesetzt wird, ist nun ein Stück wahrscheinlicher geworden, der Technische Ausschuss und der Stadtrat haben das Renovierungsprogramm für die mehr als 40 Jahre alte Schwimmhalle nun offiziell auf den Weg gebracht. Ebenso den Neubau des Kabinen- und Umkleidengebäudes am Waldsportpark, der soll voraussichtlich in etwa einem Jahr beginnen.

Eigentlich würde an beiden Sportstätten derzeit bereits fleißig gebaut: Laut ursprünglichem Plan hätte das Hallenbad schon zu Beginn der Sommerferien für die Sanierung stillgelegt werden sollen, damit es nach den großen Ferien 2022 wieder genutzt werden kann. Der Zeitplan Ferien bis Ferien orientiert sich daran, dass das Bad offiziell eine Schulsportstätte ist. Auch der neue Plan trägt dem Rechnung, allerdings ist kommendes Jahr schon mit den Osterferien der Schwimmunterricht zu Ende. Auch beim Ersatzbau für das Tribünengebäude im Waldsportpark sollten eigentlich bereits die Arbeiten laufen, der im vergangenen Jahr aufgestellte Zeitplan sah erste Maßnahmen für den November 2020 vor.

Dass sich beides nun um gut ein Jahr verzögert, liegt natürlich an Corona und der damit verbundenen Unsicherheit bei den Finanzen. Im Juni hatte der Finanzausschuss sämtliche Großprojekte bis auf weiteres gestoppt. Neben Hallenbad und Waldsportpark sind das die Sanierung und Erweiterung der Oberndorfer Schule und das neue Gemeindehaus Oberndorf, insgesamt haben die vier Vorhaben ein Volumen von fast 22 Millionen Euro. Wobei den Ebersbergern zugute kam, dass keines der Projekte bislang mehr als eine Planung ist. Ausgeschrieben oder gar mit der Arbeit begonnen wurde noch nirgends, so dass sich der Zeitplan beliebig strecken ließ.

Wobei, ganz beliebig natürlich auch nicht: Denn zum einen werden die Projekte ja benötigt, zum anderen geht es auch um den Erhalt von Fördermitteln. Etwa bei Hallenbad und Waldsportpark, die entsprechenden Anträge beim Bund wurden bereits Ende Oktober gestellt. Damit sie offiziell werden, müssen die entsprechenden Projekte aber konkret beschlossen werden, mittels eines sogenannten Durchführungsbeschlusses. Diese haben der Ausschuss und der Stadtrat nun einstimmig gefällt. Wie hoch die Fördermittel ausfallen ist noch nicht ganz sicher, hat sich die Stadt beim Bundesprogramm für die Sanierung Sport-, Jugend- und Kultureinrichtungen beworben. Dieses übernimmt in der Regel 45 Prozent der Projektkosten - beim Hallenbad acht, beim Waldsportpark 3,1 Millionen Euro - in Ausnahmefällen sogar bis zu 90 Prozent.

Auch wenn mit dem Beschluss des Stadtrates kein konkreter Zeitplan verbunden war, geht man im Rathaus davon aus, im kommenden Jahr zumindest mit der Hallenbadsanierung beginnen zu können. Wie Bürgermeister Ulrich Proske (parteilos) auf Nachfrage erklärt, solle die Renovierung der Schwimmhalle im April beginnen, im Herbst könnte es dann am Waldsportpark losgehen. Damit wären drei der im Frühling gestoppten Großprojekte wieder flottgemacht: Bereits im Oktober brachte der Technische Ausschuss die Erweiterung der Oberndorfer Schule auf den Weg, neben zusätzlichen Räumen für Kindergarten und Mittagsbetreuung soll auch die Turnhalle neu gebaut werden. Wegen Abstimmungsproblemen zwischen Stadt und Landratsamt hat sich hier eine Verzögerung ergeben, vermutlich wird die auf 8,1 Millionen Euro geschätzte Maßnahme nicht im Frühjahr, sondern erst zu den Sommerferien beginnen können.

© SZ vom 17.11.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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