Bauprojekt:Die Schule und die Kitas am Poinger Bergfeld sind fertig

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Besonders gern werden sich die Kinder wahrscheinlich auf der Terrasse aufhalten. (Foto: Christian Endt)

Gerade noch rechtzeitig sind die Bauarbeiter zum Ende gelangt. Das Projekt hat den Verantwortlichen einiges abverlangt.

Von Barbara Mooser, Poing

Auf dem runden Teppich neben den Türmchen aus roten, gelben und grünen Bauklötzchen kniet ein Mann und schraubt an einem Waschbecken herum. Ein paar Zimmer weiter stehen noch Kühlschrank, Herd und Oberschränke mitten im Raum und warten auf ihren Einbau. Um die Rasenfläche auf dem Spielplatz sind rot-weiße Flatterbänder gespannt, das Grün ist noch zu zart, um schon ungestüme Kinder aushalten zu können.

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Besonders gern werden sich die Kinder wahrscheinlich auf der Terrasse aufhalten.

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Die neue Aula werden die beiden nebeneinander liegenden Schulen gemeinsam nutzen, auch die Fachräume teilen sie sich.

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Die neue Aula werden die beiden nebeneinander liegenden Schulen gemeinsam nutzen, auch die Fachräume teilen sie sich.

Zu behaupten, dass alles schon perfekt wäre in den neuen Kitas und Grundschulen am Bergfeld, wäre also etwas übertrieben. Das tut Poings Bürgermeister Albert Hingerl (SPD) freilich auch gar nicht, als er am Vorabend des ersten Schultags den Gemeinderäten bei einem kleinen Rundgang vorab einen ersten Blick in die Räume gestattet. Es sei noch nicht alles fertig, sagt er, "aber viele, die an diesem Projekt mitgearbeitet haben, sind fertig..."

Tatsächlich ist es einem gewaltigen Kraftakt zu verdanken, dass die Gemeinderäte an diesem Septemberabend überhaupt in den Räumen stehen können, dass die Kita-Kinder bereits vor einer Woche einziehen konnten und der Betrieb läuft. Denn noch vor gut zwei Jahren war dort, wo jetzt die Schul- und Kitagebäude stehen, nichts als eine öde Kiesfläche. Spatenstich war im Juli 2015, Grundsteinlegung gut drei Monate später. In einem Wahnsinnstempo hat die Gemeinde das 23-Millionen-Euro-Projekt durchgezogen, man darf fest davon ausgehen, dass es den dafür Verantwortlichen einige schlaflose Nächte bereitet hat.

Denn hätte es größere Verzögerungen beim Bau gegeben - kleinere gab es zur Genüge, wie der Bürgermeister andeutet -, wäre die Gemeinde gehörig ins Schleudern gekommen. Schließlich ging es ja nicht nur darum, Platz für die Kinder der Familien aus den neuen Wohngebieten zu schaffen. Es ging auch um ein vorübergehendes Obdach für sämtliche Schulkinder aus dem Poinger Süden: Deren Schule in der Karl-Sittler-Straße wird nämlich gerade abgerissen und dann an gleicher Stelle neu gebaut.

Etliche graue Haare

Doch es ist ja gut gegangen. Das Projekt habe ihm etliche graue Haare gebracht, konstatiert Markus Fischhaber, der im Poinger Rathaus den Schulneubau betreut, am Ende sei es auch recht eng geworden, aber es sei doch etwas entstanden, "worauf wir alle sehr stolz sein können". Auch Projektsteuerer Ferdinand Weiss berichtet von spannenden Monaten und einer guten Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen bei der Gemeinde.

Die Gebäude an sich beeindrucken durch ihre Schlichtheit und Transparenz. Bodentiefe Fenster lassen viel Licht herein, helle Holztüren und der limettengrüne Bodenbelag setzen Akzente zum Sichtbeton, aus dem die Wände und Treppen bestehen. Sogar eine coole Dachterrasse gibt es, wenn auch ohne Grün, wie Dominik Fuchs, Gemeinderat der Grünen, anmerkt. In dem Gebäude, das als Schulbau konzipiert wurde, lernen in den nächsten Jahren die Kinder aus dem Sprengel der Karl-Sittler-Straße. In das Obergeschoss der Kita nebenan ziehen vorübergehend die Bergfeld-Kinder ein, eine kleine, kuschelige Schule mit momentan gerade einmal 186 Kindern, davon 57 Schulanfänger.

Auch wenn manches noch improvisiert wirkt, haben sich die Pädagogen der beiden Schulen und die Verantwortlichen der beiden Kitas doch viel Mühe gemacht, den nagelneuen Räumen schon eine etwas persönliche Note zu geben. Über der Essensausgabe der Mensa hängt eine bunte Girlande, springende Comic-Schäfchen zieren die Wände. In den Kita-Räumen ist eine Schnur mit bunten Luftballons gespannt. Und für den letzten Feinschliff und de Arbeit an Details ist bis zur offiziellen Einweihung am 29. September auch noch ein bisschen Zeit.

© SZ vom 13.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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