Der SPD-Ortsverein Vaterstetten feiert in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums wurde am Sonntag am Rand des neu entstehenden Bürgerparks, zwischen Verkehrsübungsplatz und Friedhof, eine Rotbuche gepflanzt. Mit der Baumpflanzung hält der Ortsverein eine Tradition aufrecht: Schon zum 30-jährigen Bestehen wurde eine Allee aus 30 Kirschbäumen angelegt, und auch 50 Jahre Ortsverein feierte man mit einer Baumpflanzung.
Trotz des Regenwetters hatte sich eine kleine Gruppe um die Vorsitzende Kristina Kleinmagd-Kalteis, den dritten Bürgermeister der Gemeinde Vaterstetten Günter Lenz und den ehemaligen Bürgermeister Peter Dingler zusammengefunden. Auch der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Markus Rinderspacher, Vaterstettens amtierender Bürgermeister Georg Reitsberger (Freie Wähler) und der wiedergewählte SPD-Bundestagsabgeordnete Ewald Schurer waren gekommen. Der Baum solle symbolisieren, dass der Ortsverein in der Gemeinde verwurzelt sei und sich für die Bürger einsetze, sagte Kristina Kleinmagd-Kalteis. Passend zu diesem Konzept und der Parteifarbe habe man sich für eine Rotbuche entschieden, die ein heimischer Baum ist, erläuterte Maria Wirnitzer, Landschaftsarchitektin und Geschäftsführerin der Vaterstettener SPD. Nachdem kräftig Erde geschaufelt worden war, ging die Gruppe weiter zum sogenannten "Roten Eck". Auf dieser kleinen Grünfläche steht eine von der SPD gestiftete rote Bank sowie der "rote Hauptmann", ein unter Peter Dingler gepflanzter Apfelbaum. Bürgermeister Georg Reitsberger sprach davon, dass die SPD in Vaterstetten stets einen wichtigen Beitrag zur Meinungsbildung leiste und durch neue Ideen die Politik in der Gemeinde bereichere.
Anschließend fand man sich im Gasthaus Alter Hof zu Grußworten, Rückblicken und Mitgliederehrungen zusammen. Peter Dingler blickte in seiner Rede auf seine Anfänge bei der SPD in Vaterstetten zurück und erinnerte an die Geschichte der gesamten SPD, die sich stets für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung eingesetzt habe.
Als guten Ideengeber und Initiator anspruchsvoller Veranstaltungen lobte Ewald Schurer die SPD Vaterstetten. Seit 1989 organisiert der Ortsverein jährlich das Friedensgespräch, das schon mit wichtigen Persönlichkeiten wie im Anfangsjahr mit dem russischen Generalkonsul aufwarten konnte.
Markus Rinderspacher sprach in seinem Grußwort von der "stolzen Tradition" der SPD. Das Bild des Baumes gefalle ihm entsprechend gut, denn dieser verkörpere Verwurzelung und gehe zudem nicht so schnell kaputt. Damit zog er auch Parallelen zur derzeitig herausfordernden Lage für die Partei.
Im Anschluss wurden verdiente Mitglieder der SPD Vaterstetten geehrt: Günter Lenz war 14 Jahre Ortsvorsitzender und initiierte den jährlich stattfindenden Bürgerlauf "Lenz rennt". Altbürgermeister Peter Dingler wurde besonders für seinen Einsatz für sozialen Wohnungsbau gelobt. Auch Jo Neunert, Erich Mack und Renate Hück-Preuss haben sich für den Ortsverein eingesetzt und wurden bedacht.
Als längstes Parteimitglied wurde Helmut Dvorak geehrt. Seit 1969 besitzt er ein Parteibuch der SPD, seit 1972 ist er Teil der Ortsgruppe Vaterstetten. Neumitglied Klaus Spargl bekam von Markus Rinders-pacher sein Parteibuch überreicht. Schließlich folgte ein Überblick über die Geschichte des Ortsvereins. Die Anwesenden erfuhren von guten und schlechten Wahlergebnissen, von den ersten aktiven Frauen und prägenden Persönlichkeiten. Die Ortsgruppe kann auch auf diverse Aktivitäten zurückblicken: Im Jahr 1985 radelten vier Vaterstettener als politische Aktion zur französischen Partnerstadt Allauch, im gleichen Jahr entstand eine Ortsgruppen-Fußballmannschaft.