Bauarbeiten im Pflegeheim:Ruhe statt Lärm

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Angehörige hatten deutlich kritisiert, dass die Bauarbeiten im laufenden Betrieb stattfinden. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Seniorenwohnpark will Kritikern entgegenkommen

Von Viktoria Spinrad, Vaterstetten

Nach heftiger Kritik wegen Umbauarbeiten im laufenden Betrieb hat der Vaterstettener Seniorenwohnpark nun reagiert. Er kündigt an, mit den Bewohnern nun "noch schonender zu verfahren". Um das zu erreichen, sei der Bauablauf verändert worden, "da wir die Belastung der Bewohner und des Personals noch weiter minimieren wollen", wie die Sprecherin von Besitzer, Geschäftsführer und Investor Oskar Conle mitteilt.

Vor zwei Wochen hatten Angehörige einer Bewohnerin öffentlich unzumutbare Zustände im Heim angeprangert. Der Hauptvorwurf: Man habe den Bewohnern beim Bau der Personalwohnungen mit Presslufthämmern "das Dach über dem Kopf weggerissen". Ein Angehöriger warf den Betreibern vor, die Gesundheit der alten Bewohner zu riskieren. Im Seniorenwohnpark wiederum hielt man mit Entlastungsmaßnahmen dagegen: unter anderem Ausflüge, einen ruhigeren Aufenthaltsbereich, drei zusätzliche Urlaubstage für die Pfleger, sowie das Angebot für die Bewohner, in einen anderen Wohnbereich zu ziehen - was aber offenbar nur in einem Fall angenommen wurde.

Um mit den Bewohnern nun "noch schonender zu verfahren", sollen nun die Bewohner anderer als der geplanten Wohnbereiche für die Dauer der verbliebenen Arbeiten in den kürzlich fertiggestellten Neubau umgezogen werden. Konkret wird nun den Bereichen drei und vier der Vorzug gegeben. Der Grund: Man wolle den 20 Bewohnern des beschützenden Bereichs "keinen Umzug in Teilen oder Auslagerung in andere beschützende Abteilungen anderer Senioreneinrichtungen zumuten". Im Neubau gibt es nur 16 entsprechende Plätze.

In der Zwischenzeit hat sich auch der Bürgermeister zu Wort gemeldet. Georg Reitsberger (FW) erklärt, dass die Umbauarbeiten "nicht immer in der Art und Weise erfolgt sind, wie man es sich wünscht". Deswegen habe er es auf der "persönlichen Ebene versucht", sei öfter auf Oskar Conle zugegangen, sagt Reitsberger. Mehr habe er nicht machen können. Persönlich sei er aber länger nicht mehr vor Ort gewesen, um sich ein Bild zu verschaffen. "Es ist schwierig, untertags wegzukommen. Ich muss da noch mal vorbeischauen", so Reitsberger. Derweil hat das Landratsamt eine schriftliche Stellungnahme zu den Vorwürfen beim Träger angefordert.

© SZ vom 03.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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