Bahnlärm im Landkreis Ebersberg:Die Forderungen werden lauter

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Die Anlieger fürchten, dass der Bahnverkehr zunimmt, aber der Lärmschutz nicht ausgebaut wird. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Landtagsausschuss drängt auf mehr Lärmschutz an der Bahn. An diesem Dienstag lädt der Landrat zum Dialogforum

In den Gemeinden entlang des Bahn-Zulaufs zum Brenner wird der Widerstand gegen zunehmende Verkehrsbelastung ohne adäquaten Lärmschutz immer größer. Wie die Chancen stehen, dass hier Bahn und Bund deutlich nachrüsten, könnte an diesem Dienstag ein Stückchen klarer werden: Landrat Robert Niedergesäß (CSU) hat Vertreter des Bundesverkehrsministeriums, der Bahn, die Bürgermeister der Anliegergemeinden und verschiedene Fachleute zu einem Dialogforum zum Thema eingeladen.

Erst kürzlich hatte sich auch der zuständige Ausschuss für Bau, Wohnen und Verkehr des Bayerischen Landtags mit dem Thema befasst. Das Gremium hat den Antrag des Ebersberger CSU-Landtagsabgeordneten Thomas Huber und seiner Rosenheimer Kollegen Otto Lederer und Klaus Stöttner (alle CSU) für mehr Lärmschutz entlang von Bahnstrecken parteiübergreifend und ohne Gegenstimme angenommen. "Damit steigt der Druck auf den Bund und die Bahn, die betroffenen Bürger schnellstmöglich und wirkungsvoll zu schützen", unterstreicht Huber in einer Pressemitteilung.

Mit dem Antrag fordern die Abgeordneten mehrere Maßnahmen zur wirksamen Entlastung der Anwohner an Bahnstrecken. Im Kern sollen die gleichen Lärmschutzvorschriften für Ausbauabschnitte auf der Bestandsstrecke gelten, wie sie auch bei Neubaustrecken gelten, dies ist auch eine Forderung der Bürgerinitiativen in den Anliegergemeinden. Von dem besseren Lärmschutz sollte, so der Ausschuss, die gesamte Zulaufstrecke profitieren, auch der Streckenabschnitt südlich von Grafing, also beispielsweise Oberelkofen und Aßling. Besonders für diese Strecke sollten die modernsten und effizientesten Lärmschutzmaßnahmen zum Tragen kommen, so die Forderung.

Darüber hinaus wird in dem Antrag die Staatsregierung aufgefordert, beim Bund auf eine konsequente Umsetzung des von 2020 an gültigen Schienenlärmschutzgesetzes zu drängen. Ebenso sollen die vom damaligen Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) zugesicherten Schallschutzmaßnahmen entlang der Bestandsstrecke des Brenner-Nordzulaufs schnellstmöglich umgesetzt werden. Neben der bereits bestehenden Innovationsprämie für leise Güterwaggons fordert Huber namens der CSU-Fraktion auch eine Unterstützung des Bundes für die Neuanschaffung und den Umbau von Triebwagen und Lokomotiven: "Mit dem Antrag ist es uns gelungen, ein umfassendes Maßnahmenpaket für effizienten Lärmschutz auf den Weg zu bringen. Nun liegt es an der Staatsregierung und dem Bund, unsere berechtigten Aufforderungen umzusetzen."

© SZ vom 03.12.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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