Bahnlärm:Einladung an den Verkehrsminister

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3000 Menschen haben am Montag Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) in Rosenheim begrüßt - allerdings nicht mit Jubel, sondern eher auf die herbe Art: Sie demonstrierten gegen den geplanten Bau einer neuen Bahntrasse durchs Inntal als Zulauf des Brenner-Basistunnels. Beim Kirchseeoner Arbeitskreis Bahnlärm, der gemeinsam mit Initiativen aus anderen Landkreisen für besseren Lärmschutz an der Bahn kämpft, hat man die Veranstaltung mit Interesse verfolgt, wie Sprecherin Susanne Höpler unterstreicht. Denn man sei gerade dabei, die Kontakte zu den Rosenheimer Bürgerinitiativen auszubauen: "Wir ziehen an einem Strang und sehen uns als Einheit." Weil sich die Demonstrationen allein gegen die Neubaustrecke im Inntal - also ein ganz spezielles Thema dieser Region - gewendet hätten, habe man jedoch entschieden, nicht an der Veranstaltung teilzunehmen.

Allerdings, so Höpler, sei ja schon allein diese Tatsache erstaunlich: dass Bahn und Ministerium sich nun zunächst mit dem Zulauf im Inntal und den genauen Trassen dort befassten, wenn noch gar nicht geklärt sei, wie mit den zusätzlichen Zügen im Flaschenhals vor München umgegangen werde. Dies soll erst im zweiten Teil des sogenannten Dialogprozesses zwischen Bahn und Anliegergemeinden passieren, der in diesem Jahr beginnt. Höpler hofft, dass sich Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer dann auch mit den Bahnlärm-Kritikern entlang der Strecke durch den Landkreis Ebersberg trifft. Sie setze hier auf Landrat Robert Niedergesäß (CSU), der bei diesem Thema seine Unterstützung angekündigt habe. Deutlicher ins Bewusstsein rücken wollen die Mitglieder des Arbeitskreises in diesem Jahr außerdem, dass der Brennerzulauf nicht zu Einschränkungen beim Regionalverkehr führen dürfe. Zwei der vier Gleise zwischen Trudering und Grafing seien schließlich für die S-Bahn reserviert, noch mehr Verspätungen oder gar eine Reduzierung des S-Bahn-Angebots zugunsten des Fernverkehrs werde man keinesfalls akzeptieren, unterstreicht Höpler.

© SZ vom 22.01.2019 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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