Bahnhof Grafing:Parken und zahlen

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Ab Oktober müssen Pendler in Grafing-Bahnhof nicht nur für die S-Bahn zahlen: Die Münchner Münchner Park & Ride GmbH erhebt für die Kfz-Stellplätze Gebühren.

Von 1. Oktober an müssen Autofahrer, die in Grafing-Bahnhof parken, zahlen. Für die 911 Kfz-Stellplätze, die auf der neuen Park-and-ride-Anlage entstanden sind, verlangt die Stadt dann Gebühren. Diese werden allerdings nicht von der Stadt selbst erhoben. Mit der Erhebung der Parkgebühren hat die Stadt jetzt vielmehr die Münchner Park & Ride GmbH beauftragt, die bereits Parkplätze, Parkhäuser und Tiefgarage an 35 S- und U-Bahnhöfen in München und Umgebung betreut.

Der Auftrag an die Park & Ride GmbH geht auf einen Beschluss des Stadtrats von Juni zurück. Für das Serviceunternehmen spricht nach Auffassung der Stadt, dass dieses über langjährige Erfahrungen in der Bewirtschaftung von Park-and-ride-Anlagen verfügt, wie es in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus heißt. Grafing ist neben Fröttmaning mit 1200 Stellplätzen und der Messestadt Ost mit 1100 Stellplätzen der drittgrößte Standort der Gesellschaft.

Das Unternehmen übernimmt neben dem Verkauf von Parktickets auch die Kontrollen und die Bestrafung von Autofahrern, die nicht bezahlen. Dabei wird die Park & Ride GmbH von der Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft unterstützt, die bereits mit der kommunalen Verkehrsüberwachung in Grafing betraut ist. "Um ehrliche Kunden nicht zu benachteiligen, legen wir großen Wert auf intensive Kontrollen", sagt dazu Wolfgang Großmann, der Geschäftsführer der Park & Ride GmbH.

Dass die Gebühren bei Fahrgästen der S-Bahn nicht unbedingt auf Wohlwollen stoßen, ahnt man im Grafinger Rathaus. "Der Rat der Stadt Grafing ist sich dessen bewusst, dass die Kostenbeteiligung der Parkenden gerade für Berufspendler eine zusätzliche Belastung bedeutet", räumt die zweite Bürgermeisterin Susanne Linhart (CSU) ein. "Die Entgelterhebung für die Bahnparkplätze ist aber leider unvermeidbar." So sollen die Parkgebühren einen Teil der Betriebs- und Unterhaltskosten der Anlage abdecken, die mit Millionenaufwand von der Bahn und dem Freistaat gebaut wurde. Mit 50 Cent für eine Tageskarte seien die Entgelte zudem sehr moderat, so Linhart, die davon ausgeht, dass sich die Parksituation in Grafing-Bahnhof durch die neuen Stellplätze entspannen wird.

© SZ vom 18.08.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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