Austausch in den Weihnachtsferien:Kaltes Licht

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Mit einer neuen Beleuchtung will das Alte Kino Strom sparen

Wenn Künstlern vor dem Auftritt der Schweiß ausbricht, kann das natürlich an der Aufregung liegen, dem sogenannten Lampenfieber. Vielleicht liegt es manchmal aber sogar wirklich an den Lampen, denn so eine Bühnenbeleuchtung wird ganz schön heiß. Was nicht nur die Künstler ins Schwitzen bringt, sondern auch jene, die die Stromrechnung bezahlen müssen. Weshalb es im Alten Kino in Ebersberg nun etwas Abkühlung auf der Bühne und bei den Energiekosten geben soll. In den kommenden Wochen wird dort die Beleuchtung von Halogenstrahlern auf LED umgerüstet, was den Strombedarf um bis zu 87 Prozent reduzieren soll.

Diese Zahl nannte nun Ebersbergs Klimaschutzmanager Christian Siebel im Umweltausschuss des Stadtrates. Demnach könnten durch die neue Technik etwa 12 735 Kilowattstunden pro Jahr eingespart werden - was übrigens ziemlich genau der Strommenge entspricht, welche das Waldmuseum in einem Jahr verbraucht. Bei den aktuellen Preisen bedeutet dies eine jährliche Kostenersparnis von 2825 Euro.

Neben den Finanzen profitiert auch die Umwelt, bei einer Betriebsdauer von 20 Jahren würde durch die neue Anlage rein rechnerisch die Freisetzung von 150 Tonnen CO₂ eingespart. Und auch für die Künstler könnten sich, neben kühlerer Luft auf der Bühne, Verbesserungen ergeben. Denn die Lichtanlage gilt als veraltet, besonders bei Filmaufnahmen gab es in der Vergangenheit Kritik von Fernsehanstalten an der "bereitgestellten Lichtqualität", wie es in der Sitzungsvorlage heißt.

Allerdings muss man auch hier erst einmal Geld ausgeben, um welches zu sparen: Rund 56 000 Euro wird die neue Anlage insgesamt kosten. Die Stadt Ebersberg muss davon aber nur etwas mehr als 42 000 Euro bezahlen, denn 9000 Euro gibt es aus dem Bundesförderprogramm der Nationalen Klimaschutzinitiative, weitere 2000 Euro vom ESB-Klimafond und für immerhin 2500 Euro könnte man die alte Anlage weiterverkaufen.

Geplant ist daher nun, während der Weihnachtsferien die alte Anlage aus- und den ersten Teil der neuen einzubauen. Bis Ende März sollen dann alle Komponenten installiert und benutzbar sein. Die neue Lichtanlage soll außer bei den Stromkosten auch bei den Wartungskosten günstiger sein als die bestehende Anlage, so hofft man es zumindest bei der Stadt und im Alten Kino. Eventuell könnte man auch bei der Lüftung sparen, weil es eben durch die LED-Scheinwerfer nicht mehr so heiß und stickig würde. Wenn jemandem also künftig auf der Bühne im Alten Kino der Schweiß ausbricht, liegt es nicht an den Lampen, sondern höchstens am Lampenfieber.

© SZ vom 22.11.2018 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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