Ausblick in der Kreisklinik:Weiter auf Genesungskurs

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Die Zahl der Patienten und Mitarbeiter ist gestiegen, neues Gebäude für Strahlentherapie und Ärztehaus geplant.

Barbara Mooser

Mit einem Plus von zwei Millionen Euro hat die Kreisklinik Ebersberg das Jahr 2011 abgeschlossen und ist somit weiter finanziell auf stabilem Kurs geblieben. Von einer Umsatzrendite von zehn Prozent, die sie bräuchte, um alle zukünftigen Investitionen selbst finanzieren zu können, ist die Einrichtung dennoch ein gutes Stück entfernt. Dieses Ziel zu erreichen, sei "wahnsinnig schwierig, fast unrealistisch", räumte Geschäftsführer Stefan Huber in der jüngsten Sitzung des Kreistags ein.

Der Umbau und die Erweiterung der Klinik gehen in diesem Jahr weiter. Allein die Sanierung des Personalwohnbaus 3 wird dabei mit zehn Millionen Euro zu Buche schlagen. Auch ein Gebäude für die Strahlentherapie wird neu errichtet: Es wird an der Stelle des ersten Krankenhausgebäudes entstehen, das dafür abgerissen wird. Offen ließ Huber, ob sich die Kreisklinik die Kredite für Investitionen selbst bei den Banken besorgt oder ob die Finanzierung über den Landkreis läuft. Auch in diesem Fall wäre zwar die Klinik für Zins und Tilgung zuständig, die Darlehen würden aber die Schuldenbilanz des Landkreises erhöhen.

Vorwiegend waren es aber positive Nachrichten, die Huber den Kreisräten mitbrachte. So haben sich 2011 erneut mehr Menschen in der Kreisklinik behandeln lassen, die Patientenzahlen stiegen um sieben Prozent. In anderen Krankenhäusern in der Region und in der Landeshauptstadt würden hingegen sinkende Zahlen registriert. Ganz so rasant wird die Entwicklung in diesem Jahr aber nicht weitergehen können, wie Huber sagte. Schließlich würden dann die Bauarbeiten an der Kreisklinik fortgesetzt, was doch eine gewisse Einschränkung für den Betrieb bedeute.

Auch Prognosen darüber hinaus seien schwierig, unterstrich Huber. "Man kann im Gesundheitswesen keine fünf Jahre voraus planen." Zugenommen hat laut Huber im vergangenen Jahr die Zahl der Mitarbeiter in der Klinik, obwohl sich die Suche nach Fachkräften für die Pflege immer schwieriger gestalte.

Viele Kliniken böten inzwischen Prämien von 2000 bis 5000 Euro, wenn Pflegekräfte zu ihnen wechselten, erläuterte Huber. Das führe dazu, dass sich die Fachkräfte dort für den geforderten Zeitrahmen verpflichteten und dann wieder wechselten, um in den Genuss einer weiteren Prämie zu kommen. Für den Mitarbeiterstamm in der Kreisklinik bedeute das Mehrbelastungen und ein sehr hohes Arbeitsvolumen. Dennoch sei das Arbeitsklima unter den Mitarbeitern sehr gut, so Huber: "Das ist der Garant für unseren Erfolg."

Auch mit dem Ärztehaus, das der Klinik angegliedert werden soll, geht es nach Angaben des Klinikgeschäftsführer gut voran. 90 Prozent der 21 Einheiten seien bereits belegt. Dabei seien einige Fachbereiche vertreten, die es in Ebersberg noch gar nicht gebe, wie eine Rheumatologie. Insgesamt ist die Mischung vielfältig: Fachleute für Diabetologie, Urologie, Augenheilkunde, Ergotherapie und eine Tagesklinik für Psychosomatik werden unter anderem einziehen.

© SZ vom 12.01.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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