Nach mageren Jahren:Schluss mit Sparen

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Aßling plant Investitionen von 1,8 Millionen Euro - vorrangig in Grundstücke für Baulandausweisungen

Von Carolin Fries, Aßling

Die Jahre des Sparens sind vorbei. In diesem Jahr wird Aßling wieder viel Geld investieren. Insgesamt sind Investitionen von 1,8 Millionen Euro geplant. Weitere Kredite muss die bereits hoch verschuldete Gemeinde dafür nicht aufnehmen. Es wird am Jahresende aber auch nichts übrig bleiben. Die höheren Ausgaben sowie die gestiegenen Einnahmen sorgen mit 7,86 Millionen Euro für ein größeres Haushaltsvolumen als im Vorjahr.

Ganz oben auf der Liste der geplanten Investitionen steht der Ankauf von Grundstücken mit 1,36 Millionen. "Wir haben schon seit Jahren keine Bauparzellen mehr, weder frei verkäuflich noch über das Einheimischen-Modell", erklärt Geschäftsleiter Wilfried Graupe. Die Nachfrage nach Bauland indes steige von Jahr zu Jahr. Deshalb will die Kommune an verschiedenen Stellen im Gemeindegebiet Grund erwerben und über das Bauleitverfahren schließlich zu Bauland machen und wieder verkaufen. Das investierte Geld fließt also wieder zurück in die Gemeindekasse, laut Haushaltsplan sind die Weiterverkäufe bis 2018 geplant. Darüber hinaus sollen für 141 000 Euro etliche Straßen saniert werden, 41 000 Euro in die Wasserversorgung und 66 000 Euro in die Abwasserversorgung investiert werden. Für den Bahnhof stehen insgesamt 50 000 Euro bereit. Hier will die Gemeinde einen Behindertenzugang errichten, allerdings nur provisorisch wie Bürgermeister Hans Fent (parteifrei) betonte. Langfristig soll die Deutsche Bahn hier für eine Lösung sorgen. 30 000 Euro sind für Parkscheinautomaten und eine Beschilderung eingeplant, falls sich der Gemeinderat in den kommenden Monaten für Gebühren am Park-und-Ride-Platz aussprechen sollte. Verschoben auf 2016 ist die Straßensanierung von Loitersdorf nach Obereichhofen.

Andere große Posten kann die Gemeinde nicht gestalten, hier wird sie einfach zur Kasse gebeten. Der Landkreis etwa kassiert eine Kreisumlage von satten 1,74 Millionen Euro, wenngleich der Betrag im Vergleich zum Vorjahr um knapp 400 000 Euro gesunken ist. Dafür ist die VG-Umlage um 170 000 Euro gestiegen und auch die Summe der Abschreibungen. Auch für Sach- und Dienstleistungen muss Aßling in diesem Jahr wohl deutlich mehr Geld ausgeben als noch 2014. Das geht nur, weil die Aßlinger Bürger immer mehr Steuern zahlen.

Der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer wird 2015 wohl von 2,3 Millionen Euro auf 2,55 Millionen Euro steigen. Und auch die Einnahmen aus der Umsatzsteuer steigen um satte 23 000 Euro. Lediglich die Einnahmen aus der Gewerbesteuer sind eingebrochen. 2013 gab es für Aßling noch mehr als zwei Millionen Euro, im vergangenen Jahr nurmehr 1,6 Millionen Euro und heuer rechnet man mit 1,4 Millionen Euro. Langfristig soll das neue Gewerbegebiet an der Rosenheimer Straße hier wieder für steigende Einnahmen sorgen.

Als Zuckerl bekommt die Gemeinde Aßling in diesem Jahr wieder eine Schlüsselzuweisung vom Freistaat. Im vergangenen Jahr wurde die Unterstützung ausgesetzt. Die 335 100 Euro, die nun fließen werden, kommen gerade recht, gilt es doch weiter Schulden zu tilgen. 242 000 Euro verwendet die Gemeinde 2015 auf die Tilgung ihrer Kredite - der Schuldenberg bleibt dennoch mit mehr als sieben Millionen Euro ziemlich groß.

© SZ vom 24.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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