Aßling:Mücken, Winnetou und der G-7-Gipfel

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Jeder darf mal ins Mikrofon von BR-Mitarbeiterin Michaela Bold sprechen - eine aufregende Sache für die Kinder. (Foto: Christian Endt)

Die Kindernachrichten des BR kommen in dieser Woche aus der Grundschule in Aßling

Von Klemens Hering, Aßling

Die Schüler der Klasse 4a sitzen gespannt in einem Stuhlkreis in ihrem Klassenzimmer in der Grundschule in Aßling. Die Wände sind geschmückt mit Merkblättern. Zeitstufen, Wortarten und Satzglieder werden hier in lebhaften Farben erklärt. Die Themen, die im Stuhlkreis erörtert werden, passen dagegen nicht so richtig in die Grundschulatmosphäre. G7-Gipfel auf Schloss Elmau, Stechmückenplage, Frauenfußball WM und der kürzlich verstorbenen Winnetou-Darsteller Pierre Brice stehen im Mittelpunkt. Die Moderatorinnen Claudia Schaffe und Michaela Bold vom Bayerischen Rundfunk schneiden die Antworten der Kinder fleißig mit. "Es gibt lebhafte Klassen und eher ruhige. Auch in den Klassen gibt es Unterschiede. Es sind immer welche dabei, die mehr wissen", erzählt Schaffe.

Vier Themen werden im Vornherein von Lehrern und Schülern vorgeschlagen. Mit diesen bewerben sich die Klassen beim BR für die Kindernachrichten. Dann geht es ans Vorbereiten. Die Aßlinger Grundschüler taten dies mit Klassenleiterin Kathrin Geissler. "Im Unterricht haben wir die Themen besprochen und die Kinder haben zu Hause die Eltern gefragt und selbst im Fernsehen und in der Zeitung Informationen gesammelt". Und dass sich die Schüler gut vorbereitet haben, merkt man schnell. Beeindruckend ist, wie viel die Kinder sich gemerkt haben. Das Geburtsdatum des Schauspielers Pierre Brice etwa. Das Interesse für die Winnetou-Filme scheint auch bei der jüngeren Generation vorhanden zu sein. Die Schüler wissen aber auch über so alltägliche Ärgernisse wie die gemeine Stechmücke zu erzählen, etwa, dass nur die Weibchen wirklich Blut saugen, und welche Maßnahmen am Chiemsee gegen die Insekten getroffen werden. Die Aussage, dass Frauen grundsätzlich schlechter Fußball spielen als Männer, sorgt kurzfristig für eine angespannte Stimmung in der Kinderrunde. Doch abgesehen von diesem unsachlichen Ausrutscher halten sich die Schüler an Fakten und Hintergrundinformationen, die sie fleißig gesammelt haben und mit kindlicher Ehrlichkeit wiedergeben. Und das ist gut, denn das Format baut genau darauf auf. Die Kinder sollen im Mittelpunkt des Radiobeitrags stehen. Von ihnen werden Fragen gestellt, die dann von Experten beantwortet werden. Zusammengefasst ergibt das dann die Kindernachrichten, die auf drei verschiedenen Wellenlängen ausgestrahlt werden. Die Grundschüler finden das super. Die Stimmung ist entspannt. Mit reichlich Pausen und bei einer Aufnahmezeit von etwa zwei Stunden kommt jeder mal zu Wort. Fast wie echte Profis geben die Kinder ihre Kommentare und Fragen ab. "Man wir dann aber schon ganz schön nervös, wenn man was sagen soll", gesteht einer der Schüler ein.

Zu hören sind die Kindernachrichten an diesem Freitag um 18.30 Uhr auf Bayern 2, am Samstag um 6.08 Uhr und um 8.08 Uhr auf B5 aktuell (Kurzfassung) und um 18.30 auf Bayern 2. Die letzte Ausstrahlung ist eine Kurzfassung am Sonntag um 7.30 auf Bayern 3.

© SZ vom 12.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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