Aßling:Massive Erhöhung

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Eltern kritisieren geplante Angleichung der Kita-Beiträge

Von Konstantin Schätz, Aßling

Dass Kinder die Zukunft sind, darüber waren sich vergangenen Mittwoch alle einig. Wie stark die Gemeinde Aßling die Eltern bei dem Thema "einheitliche Kitabeiträge" entlasten - oder besser gesagt belasten - sollte, führte aber zu Diskussionen im Ratszimmer beim Alten Wirt. Dreißig Zuhörer, darunter überwiegend Mütter und ein paar Väter, waren gekommen, um die Sondersitzung des Gemeinderats zu verfolgen. Auch die Elternbeiratsvorsitzenden der Kindertageseinrichtungen nahmen an der Diskussion teil.

Ziel der Gemeinde war es, einheitliche Beiträge für Eltern zu erörtern, deren Kinder eine Kindertageseinrichtung in der Gemeinde Aßling besuchen. Diskussionsgrundlage waren die am 2. Mai vorgestellten Berechnungen der Träger, wie viel Geld pro Kind benötigt werde, damit die Einrichtungen kostendeckend und defizitausgleichsfrei arbeiten können. Die kirchliche Einrichtung, Haus für St. Georg, berechnete mit 50 Euro den höchsten Betrag pro Kind. Die Villa Kunterbunt der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Ebersberg e.V. ging von 40 Euro und das Berger Spatzennest der Gemeinde Assling von mindestens 35 Euro pro Kind aus.

Die Angleichung stieß vor allem bei den Eltern auf große Kritik, da es eine Erhöhung der Beiträge zufolge hat. "Das ist absurd", kommentierte Fabian Sevilla vom Elternbeirat der Villa Kunterbunt die Angleichung der Beiträge: "Für die Eltern unserer Einrichtung bedeutet das einfach eine massive Erhöhung der Kosten". Stattdessen schlug er vor, die Beiträge nach und nach zu erhöhen und dies nicht auf einen Schlag zu tun.

Neben der Frage, weshalb der Beitrag so hoch sei, wurde auch diskutiert, weshalb der Zuschuss, den die Gemeinde beitragen würde, so niedrig ausfällt. Mit 25 Euro würde sich die Gemeinde Aßling an den Kosten beteiligen. Der verbleibende Betrag würde aber bei einigen Eltern immer noch einen Anstieg von mehr als 20 Prozent der Kosten bedeuten.

Bürgermeister Hans Fent verwies darauf, dass sich die Beitragshöhe durch die Zuschüsse in einem durchschnittlichen Rahmen bewegen würde und nannte als Beispiel eine vier bis fünf Stunden dauernde Betreuung, die nach der Angleichung bei 133 Euro liegen würde: "Davon würden dann 25 Euro von der Gemeinde übernommen werden. Die verbleibenden 108 Euro liegen im Vergleich zu umliegenden Gemeinden der Landkreise Ebersberg und Rosenheim im Durchschnitt".

50 000 Euro würden jährlich zugeschossen werden. Ein Betrag, der Luft nach oben lässt. So zumindest empfindet es der zweite Bürgermeister Ernst Sporer-Fischbacher (UNL), der wenige Minuten zuvor mit folgender Aussage auf Unverständnis seitens der Eltern stieß: Er hatte angemerkt, dass Kinder, wenn möglich, ohnehin "daheim aufwachsen sollten". Eine Aussage, die nach Meinung der Eltern einfach nicht umsetzbar sei. Bürgermeister Hans Fent schlug nach einer mehr als hundertminütigen Diskussion vor, den Zuschuss noch mal zu überdenken und zu erhöhen: "Es wurde ein Betrag von 75 000 Euro in den Raum geworfen. Das wird jetzt durchgerechnet".

In der Gemeinderatssitzung am kommenden Dienstag soll dieser Betrag dann festgesetzt werden. Die Beiträge würden somit am 1. September 2017 umgesetzt werden.

© SZ vom 19.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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