Aßling:Fußballer stehen im Regen

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Der Hauptspielplatz am Büchsenberg liegt idyllisch inmitten von Bäumen. Deren Wurzeln haben allerdings die Drainagen zerstört. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der Platz am Aßlinger Büchsenberg ist kaum noch bespielbar. Doch auf eine neue Sportanlage muss der TSV wohl noch ein paar Jahre warten

Von Carolin Fries, Aßling

Einen Fußballplatz, der unbespielbar ist, braucht kein Mensch. In Aßling hat sich der TSV darum dafür entschieden, die beiden Plätze am Büchsenberg aufwendig sanieren zu lassen. "Es kam immer wieder vor, dass wir Spiele oder Trainingseinheiten absagen mussten", sagt der Vorsitzende Christian Stable. Das Problem: Die Drainagen, die das Regenwasser unterirdisch ableiten sollen, sind wohl marode. Hinzu kommt im Sommer der Schatten durch die umstehenden Bäume und im Herbst das Laub. "Der Platz kann kaum abtrocknen", klagt Stable. Hinzu kommt, dass die Zahl der aktiven Kinder und Erwachsenen stetig steigt. 13 Jugendmannschaften, zwei Herrenteams und ein Damenteam sowie eine AH-Mannschaft spielen und trainieren auf den Plätzen.

Als die Plätze vor 55 Jahren in Betrieb genommen wurden, war die Begeisterung freilich groß bei den Aktiven. Inzwischen kostet die Instandhaltung und Pflege den Sportverein, der überwiegend aus der Fußballabteilung besteht, jährlich etwa 4000 Euro. Dann wird Humus aufgefüllt, der Rasen vertikutiert, aerifiziert und zum Teil nachgesät. Alle paar Jahre aber, zuletzt 2008, entschließt sich der TSV für eine "große Sanierungsmaßnahme". Dann wird der Platz zusätzlich mit einem speziellen kalkfreiem Quarzsand überzogen, der das Absickern des Regenwassers verbessern soll. Die große Maßnahme kostet etwa 9300 Euro. Im Juni diesen Jahres war es wieder soweit und der Maschinenring beackerte zwei Tage lang die Plätze. An den Kosten soll sich, wie bereits 2008, die Gemeinde beteiligen. "Eine Aufteilung der Kosten, ein Drittel TSV Aßling, zwei Drittel Gemeinde Aßling, wäre wünschenswert", heißt es in einem Antrag, über den der Gemeinderat am Dienstag, 29. September, berät. 2008 gewährte die Gemeinde einen Zuschuss in Höhe von 6000 Euro.

Bislang konnte sich der TSV stets auf die Gemeinde verlassen. Als vor wenigen Wochen der Ballfangzaun von einem Sturm zerstört wurde, habe die Gemeinde gleich zugesagt, dem Verein finanziell unter die Arme zu greifen, erzählt Stable. Sogar eine neue Sportanlage ist in Planung, denn auf Dauer, da ist man sich im Gemeinderat einig, sind die Plätze am Büchsenberg nicht mehr zu halten. Das Grundstück, das sich die Gemeinde, der Landkreis und ein Privateigentümer teilen, soll deshalb teilweise zu Bauland werden. Dafür muss die Gemeinde den Grund zunächst aber komplett erwerben. Vom Erlös des Verkaufs soll dann eine neue Sportanlage finanziert werden, die im Flächennutzungsplan im neuen Gewerbegebiet angesiedelt ist. "Der TSV Aßling ist sich sehr wohl bewusst, dass man sich seitens der Gemeinde derzeit in Planungen für eine neue Sportanlage befindet", heißt es in dem Antrag auf finanzielle Unterstützung. Dennoch sei die Investitionen in den bestehenden Platz keine Verschwendung. "Aber selbst wenn die Anlage in fünf Jahren fertiggestellt sein sollte, so wäre der aktuelle Zustand der Plätze bis dahin nicht mehr tragbar", schreibt Stable. Bürgermeister Hans Fent (parteifrei) bestätigt den Zeitplan: "In drei bis fünf Jahren" halte er eine neue Sportanlage für Aßling realisierbar.

Stable hat den Antrag mit Fotos ergänzt, die einen Rasenplatz zeigen, auf dem entweder Pfützen stehen oder festgetretene, braune Erde mit grünen Grasflecken zu sehen ist. Er freut sich schon jetzt auf einen Platz mit einer funktionierenden Drainagen-Entwässerung. Die Lage im Gewerbegebiet bewertet er positiv, was die Anbindung an den Ort betrifft. "Doch die Bodenbeschaffenheit muss auf alle Fälle geprüft werden", sagt er. Die Attel sei dort schließlich nicht mehr weit weg. Nicht, dass die Fußballer vom Regen in die Traufe kommen.

© SZ vom 26.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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