Aßling:Experten fürs Wasser

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In Aßling kümmert sich künftig ein Fachbüro um die Kanäle

Von Carolin Fries, Aßling

An die Trinkwasserversorgung im Gemeindegebiet möchte Aßlings Bürgermeister Hans Fent (parteifrei) möglichst nur Fachfirmen ranlassen. "Es geht schließlich um ein Lebensmittel", sagte er am Dienstagabend im Gemeinderat. Deshalb hat Fent dem Gemeinderat schon vor einigen Wochen einen zweijährigen Rahmenvertrag mit einem Fachbüro vorgeschlagen, der sämtliche Leistungen für Kanal- und Wasserleitungsmaßnahmen enthält, die gewöhnlich anfallen. Doch das Misstrauen im Gremium war groß. Die Gemeinderäte hatten befürchtet, mit einem solchen Vertrag womöglich mehr Geld auszugeben als nötig. Der Punkt wurde vertagt und die Verwaltung beauftragt, offene Fragen noch einmal zu klären. Am Dienstag nun lag dem Gemeinderat ein beantworteter Fragenkatalog vor. Die Reaktionen waren ausschließlich positiv. "Das ist wirklich sinnvoll", sagte beispielsweise Hans Eben (CSU). Er betonte, dass eine derartigen Regelung bereits der Wunsch ehemaliger Gemeinderäte gewesen sei.

Der entscheidende Punkt war wohl, dass das 109 Seiten umfassende Leistungsverzeichnis zwar alle möglichen Arbeiten enthält, diese aber von der Kommune nicht vollumfänglich beansprucht werden müssen. "Ein Anspruch auf die Ausführung eines bestimmten Auftragsumfangs oder einer bestimmten Auftragssumme besteht nicht", erläuterte Fent. Bezahlt werden muss also nur, was auch beauftragt wird. Rahmenverträge dieser Art gehören in vielen größeren Kommunen und Städten zur Standardausstattung, um schnell und vor allem unbürokratisch handeln zu können.

Um das Volumen festzusetzen, hat man sich in Aßling an den Maßnahmen aus den Vorjahren orientiert. Gewöhnlich sind innerhalb von zwei Jahren zehn Kanal- und Wasseranschlüsse fällig, außerdem die Erneuerung von zehn schadhaften Kanälen und Schächten sowie von fünf Schiebern oder Hydranten. Durchschnittlich gilt es fünf Wasserrohrbrüche zu beheben und die Straßenentwässerungsanlagen im Zuge von Rohrleitungsarbeiten zu erneuern. Spätestens dann sei man froh, schnell einen zuverlässigen Fachmann an der Hand zu haben, sagte Fent. Bestenfalls einen, der sich auch noch mit den Gegebenheiten vor Ort auskenne.

Der Rahmenvertrag, dem der Gemeinderat schließlich ohne Gegenstimme zustimmte, hat für die Jahre 2015 und 2016 ein Volumen von etwa 186 000 Euro. Dass die Summe komplett ausgeschöpft wird, ist aber zu bezweifeln. Im Haushalt 2015 sind für Reparaturen in der Wasserversorgung und am Kanal lediglich 25 000 Euro eingestellt.

© SZ vom 20.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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