Aßling:Bedenken wegen der Strahlung

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Eine Initiative will verhindern, dass Aßling Gratis-Wlan bekommt

Der Ort Aßling hat sich mit einem Flächennutzungsplan-Verfahren zur Strahlenminimierung einst ein Steuerungswerkzeug geschaffen, um das die kleine Gemeinde von anderen Kommunen bis heute beneidet wird. Es legt fest, aus welchen Bereichen die Mobilfunkversorgung stattfindet. Dabei ist es gelungen, die Masten vorrangig in den Außenbereich zu verlagern, die Sendeanlage auf dem zentral gelegenen Feuerwehrhaus soll bis zum Jahresende an den Ortsrand verlegt werden. Die maßgeblich daran beteiligte Initiative "Mobilfunk mit Grenzen" um Trudi Christof spricht von einem "beispielhaften Mobilfunkvorsorgekonzept" - sieht dieses nun aber durch sogenannte Wlan-Hotspots in Gefahr.

Auch die Gemeinde Aßling kann im Zuge eines vom Freistaat ins Leben gerufenen und finanziell geförderten Programms im Ort Wlan-Router installieren, um den Bürgern im öffentlichen Raum kostenlos den Zugang zum Internet anzubieten. Die Kommune hätte dabei lediglich einen Teil der Kosten zu tragen. Mehrere Standorte sind seither in Aßling im Gespräch, unter anderem die Schule und das Dorfgemeinschaftshaus in Lorenzenberg. "Wlan-Hotspots bedeuten für alle insbesondere im Umfeld der Hotspots wohnenden Bürger eine 24-Stunden-Dauerbestrahlung", warnt nun Trudi Christof vom Verein "Mobilfunk mit Grenzen".

Genutzt würde der öffentliche Internetzugang hingegen nur von einzelnen Bürgern. Sie bittet den Gemeinderat daher bei der Beratung an diesem Dienstag, 11. Oktober, den Aspekt des Strahlenschutzes beim Thema Wlan-Ausbau mit einzubeziehen und die Standorte vorsorgeorientiert zu planen sowie weitestgehend zu beschränken. Der Strahlenschutz sei schließlich im Leitbild der Gemeinde festgelegt. Das Gremium berät von 19 Uhr an im Rathaus.

Die freie Reichweite der Hotspot-Strahlung beträgt zwischen 200 und 300 Meter. Die Router und Endgeräte sind meist nicht leistungsgeregelt, sondern strahlen dauerhaft in der gleichen Stärke. Trudi Christof hält weder die Schule noch das Aßlinger Dorfgemeinschaftshaus, neben dem ein Kindergarten steht, für geeignet. Sie schlägt keine alternativen Standorte vor, sondern bittet zu überlegen, ob "tatsächlich Bedarf für den 24-Stunden-Betrieb eines Hotspots besteht" und verweist auf die Nachbargemeinde Emmering. Dort hat der Gemeinderat die Errichtung von Hotspots abgelehnt.

© SZ vom 11.10.2016 / frie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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