Aßling:Aßling startet Petition

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Gemeinde sammelt Unterschriften für einen barrierefreien Bahnhof

Von Carolin Fries, Aßling

Aßling will eine Petition bei Landtag und Bundestag einreichen. Damit will die Gemeinde erreichen, dass der Bahnhof schnellstmöglich barrierefrei ausgebaut wird. Der Gemeinderat hat einstimmig für dieses Mittel gestimmt, die Unterschriftenlisten sollen bis Mitte Juli im Rathaus sowie in den Geschäften am Ort ausliegen. Unterstützt wird Aßling dabei von den Gemeinden Frauenneuharting und Emmering. Das Anliegen der Gemeinde unterstützen können alle Bürger, auch wenn sie nicht in der Verwaltungsgemeinschaft leben.

Bis zu 1600 Personen täglich nutzen den Bahnhof in Aßling, viele reisen aus den umliegenden Weilern oder Ortschaften an. Wollen sie das Gleis 1 erreichen, ist das kein Problem. Ohne Treppe ist der Bahnsteig gut erreichbar. Wer allerdings zu Gleis 3 will, muss den Weg durch die Unterführung nehmen. Einen Aufzug gibt es nicht und auch keine Rampe. Lediglich ein steiler, unbefestigter, unbeleuchteter Trampelpfad führt zu einem Feldweg, der wiederum zu einer 300 Meter entfernten Bahnunterführung auf die andere Seite des Bahnhofs anschließt. "Diese Möglichkeit ist alles andere als barrierefrei", heißt es in dem Petitionsschreiben. Rollstuhlfahrer, die Benutzer eines Rollators oder andere Personen mit einer Beeinträchtigung, genauso wie Mütter und Väter mit Kleinkindern oder Kinderwagen und Reisende mit Koffern hätten regelmäßig Probleme, wenn sie aus einem der täglich 25 Züge steigen, die Aßling an Gleis 3 erreichen - oder wenn sie diesen in Richtung Rosenheim erreichen wollen. In der Petition führt Aßling außerdem ein weiteres Manko an: An beiden Gleisen sei die Einstiegshöhe zwischen Bahnsteig und Zug für beeinträchtigte Menschen kaum zu überwinden. "Auch dieser Zustand ist nicht haltbar", heißt es in der Petition: "Wir fordern, trotz der vorrangigen Zuständigkeit des Bundes und der Deutschen Bahn, von der bayerischen Staatsregierung, ihre Möglichkeiten zu nutzen, um das Vorhaben barrierefreier Bahnhof in Aßling voranzubringen." Nachdem die Bahn trotz mehrmaliger Aufforderung bislang keine Zusage für einen Ausbau gemacht hat, hofft Aßling auf die Petition, die sie für ein "wirkungsvolles Mittel" hält, "um bei den Kostenträgern die notwendige Aufmerksamkeit zu erreichen".

Damit möglichst viele Menschen unterschreiben, werden Gemeinderäte stundenweise an Infoständen werben und sogar Hausbesuche machen. Die ersten Listen sollen bereits am Montag, 18. Mai, bei der Umweltmesse in der Schule ausliegen. Das Informationsblatt der Verwaltungsgemeinschaft im Juni soll ebenfalls einen Aufruf und Unterschriftenlisten enthalten.

© SZ vom 16.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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