Arbeitsmarkt Ebersberg:Gute Nachrichten für Azubis

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Die Arbeitsagentur meldet noch 180 freie Ausbildungsplätze. Die Situation für Bewerber hat sich nach 2020 verbessert

Mit dem Herbst beginnt auch das Ausbildungsjahr. Nachdem die Coronapandemie im Zeitraum 2020/2021 die Suche nach einem Ausbildungsplatz für Jugendliche extrem erschwert hat, zeichnet sich heuer zumindest eine gewisse Entspannung ab. Der Chef der Arbeitsagentur Freising und Ebersberg, Nikolaus Windisch, zieht insgesamt eine positive Bilanz. Die regionale Wirtschaft erhole sich, sagt er, und so normalisiere sich seit dem Frühsommer die Lage in vielen Bereichen etwas. Praktika, persönliche Beratungen, Vorstellungsgespräche und sogar erste Berufsorientierungsmessen hätten wieder stattfinden können, die wirtschaftliche Situation entspanne sich in vielen Branchen. Viele Betriebe stünden damit aber auch wieder vor jenen Herausforderungen, die sie schon vor der Corona-Krise beschäftigt hätten: Die Suche nach den Fachkräften von morgen. Zum Ausbildungsstart im September waren von insgesamt 671 gemeldeten Ausbildungsstellen 180 unbesetzt.

Nach rückläufigen Stellenmeldungen im vergangenen Jahr habe sich nun die Zahl der Ausbildungsstellen im Landkreis Ebersberg wieder stabilisiert, so die Mitteilung der Arbeitsagentur. 671 Ausbildungsplätze insgesamt bedeuteten sieben Stellen weniger als im Vorjahr. Den Rückgang verzeichneten Handel und Maschinenbau, ein Plus sei dagegen im Bereich Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln sowie im Baugewerbe zu vermelden.

So hätten fast alle ausbildungsinteressierten Jugendlichen, die sich bei der Ebersberger Agentur für Arbeit zur Berufsberatung angemeldet hatten, zum Beginn des Lehrjahres in eine berufliche oder schulische Ausbildung vermittelt werden können. Wie die Arbeitsagentur mitteilt, waren von 588 Bewerberinnen und Bewerbern, 17 weniger als im Vorjahr, zum Stichtag im Herbst noch acht junge Leute "unversorgt". Wer bisher keinen passenden Ausbildungsplatz gefunden habe, solle aber unbedingt weiter dranbleiben, betont Harald Brandmaier, Leiter der Berufsberatung bei der Arbeitsagentur. "Viele Unternehmen stellen Azubis auch nach dem regulären Ausbildungsstart ein." So würden im Bereich Ebersberg noch angehende Großhandels- und Einzelhandelskaufleute, Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Verkäufer und medizinische Fachangestellte gesucht.

Auch im Handwerk waren zum Ausbildungsstart noch Lehrstellen zu vergeben. Seit Jahresbeginn wurden hier 259 Lehrverträge neu abgeschlossen, 18 Verträge weniger als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr. "Der Nachvermittlung kommt in diesem Jahr wieder eine besondere Bedeutung zu", konstatierte Johann Schwaiger, Kreishandwerksmeister im Landkreis Ebersberg. In den nächsten Wochen sollen, so Schwaiger, noch mehrere Ausbildungsverträge abgeschlossen werden. "Im Bereich der Innungen, die der Kreishandwerkerschaft Ebersberg angehören, werden wir zum Jahresende das Niveau des Vorjahres wieder erreichen." Das Handwerk engagiere sich auch in der Corona-Zeit zusammen mit Gemeinden und Schulen im Bereich Berufsorientierung. "Die inzwischen sehr gut gewachsenen Strukturen und viele kleine Bausteine tragen hier immer wieder aufs Neue zum Erfolg im Landkreis bei."

Zurückgegangen ist nach stabilen Ausbildungszahlen im Vorjahr die Zahl der abgeschlossenen Lehrverträge im Bereich der Industrie- und Handelskammer. 239 neue Auszubildende sind hier in eine Ausbildung gestartet, 33 weniger als 2020.

© SZ vom 22.11.2021 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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