Anzing:Auto-Teiler

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Klaus Breindl, Auto-Teiler-Pionier aus Vaterstetten, wird auch die Anzinger unterstützen. (Foto: Christian Endt)

Gemeinde unterstützt Gründung einer Car-Sharing-Initiative

Sich ein Auto mit anderen zu teilen, ist eine kostengünstige und umweltfreundliche Möglichkeit, mobil zu sein. Sie eignet sich besonders für S-Bahn-Pendler oder jene, die weniger als 10 000 Kilometer im Jahr mit einem eigenen Pkw zurücklegen. Der Landkreis Ebersberg ist als Modellregion dem flächendeckenden Car-Sharing bis 2030 wieder einen Schritt näher gekommen. Nachdem es in bereits acht Gemeinden im Landkreis Car-Sharing-Initiativen gibt, kommt nun eine neunte hinzu. Der Anzinger Gemeinderat hat einem Antrag der Grünen zugestimmt, die Gründung von Auto-Teilern im Ort zu unterstützen. Gemeinderat Reinhard Oellerer freut sich über die Rückendeckung für die Auto-Teiler, die vor drei Monaten mit der Planung begonnen hätten. Lob kommt auch von Klaus Breindl, Vorsitzender der Vaterstettener Auto-Teiler und Initiator der Modellregion. "Ohne bürgerschaftliches Engagement funktioniert das allerdings nicht," sagt Breindl und appelliert an die Anzinger, sich zahlreich zu beteiligen. Die Gemeinde unterstützt die Gründung des notwendigen Vereins, indem sie einen Informationsabend für Interessenten mit organisieren wird. Außerdem werden in Anzing Parkplätze zur Verfügung gestellt, wenn das Projekt Erfolg hat.

Beginnen wollen die Initiatoren mit zwei Kleinwagen, "der Kosten wegen", erklärt Oellerer. Durch Mitgliedsbeiträge und Kredite soll das Projekt dann ins Rollen gebracht und sich später durch die Beitragskosten selber tragen. Wenn das Projekt in Anzing genügend Zuspruch findet, könne Oellerer zufolge später auf Elektroautos umgestiegen werden. Dass das zunächst aber teuer ist und ja auch die Tankstellen zur Verfügung stehen müssten, sei den Grünen durchaus bewusst.

Ziel ist es aber in jedem Fall, sich mit den anderen Carsharing-Gruppen im Landkreis zusammenzuschließen, um Quernutzungen zu ermöglichen. Wenn in Anzing ein Kleinbus benötigt werde, dort aber nur zwei Kleinwagen zur Verfügung stehen, könne ein Bus von den Vaterstettener Auto-Teilern zur Verfügung gestellt werden. Etabliere sich das Konzept, würden nicht nur weniger Neuanschaffungen getätigt, Umfragen hätten auch ergeben, dass die Pkw-Nutzung bewusster erfolge, sagt Oellerer. Ein Vorteil für die Nutzer sei darüber hinaus, dass sich Auto-Teiler weder um Wartung und Pflege noch um die Versicherung für die Fahrzeuge kümmern müssen - es sei denn, sie engagieren sich im Vorstand entsprechend.

Zum Erfolg des Konzepts trägt aber auch die Benutzerfreundlichkeit bei: Online kann man sehen, wo sich in der Nähe ein Auto befindet und dieses reservieren. Wie das Carsharing in Anzing funktionieren soll, wird sich nach der Gründungsveranstaltung des Vereins zeigen. Ein Termin dafür steht zwar noch nicht fest. Klaus Breindl wird den Mitgliedern aber beratend zur Seite stehen, das hat er den Anzingern bereits versprochen.

© SZ vom 09.05.2017 / Ruvi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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