Anzing:Aus zwei mach eins

Ein Stellplatz für zwei Autos: In Duplexgaragen können dank einer Hebebühne Wagen übereinander statt nebeneinander geparkt werden. Das spart Platz und wird gern beim Hausbau genutzt. Allerdings muss für die Benutzung der doppelten Parkeinheit mehr Zeit eingeplant werden als bei normalen Garagen oder Stellplätzen: Die Bühne muss erst in Position gebracht und das andere Auto gegebenenfalls zur Seite gefahren werden. In jedem Fall benötigen Ein- und Ausparken außerdem Strom, was die Anlage anfälliger macht. Den Aufwand würden manche Duplexbesitzer sicherlich häufig scheuen, fürchten manche Nachbarn. Dann stünde das Auto erst auf der Straße.

Diese Sorge treibt jedenfalls in Anzing eine Familie um, deren Nachbar eine Hebebühne auf einem Stellplatz gebaut hat. Deshalb hat sie beim Bauausschuss einen Antrag auf Änderung der gemeindlichen Stellplatzsatzung eingereicht, die solche Anlagen noch gar nicht beachtet. Wie in der Nachbargemeinde Forstinning sollen die zwei Stellplätze einer Duplexgarage nicht als zwei volle Plätze gewertet werden, denn es sei zu befürchten, dass die Autos trotzdem häufig auf der Straße stehen würden. Der Argumentation konnten die Mitglieder des Bauausschusses folgen. Alle stimmten dem Beschlussvorschlag zu, dass eine Duplexeinheit nicht als vollwertiger Stellplatz gesehen werden könne. Von nun an möchte man jeweils für zwei Plätze nur einen anrechnen. Sollte der Gemeinderat diesem Vorschlag zustimmen, würde sich die Satzung jedoch von der Forstinnings unterscheiden. Dort heißt es: "Garagen, in denen zwei Kfz übereinander zu stehen kommen, werden nur als 1,5 Stellplätze gerechnet."

© SZ vom 25.09.2015 / moje - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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