Antrag:SPD fordert Schwimmbad in der neuen Berufsschule

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Ende 2019 soll die Sanierung des Ebersberger Hallenbads in Angriff genommen werden. Mindestens ein Jahr wird es geschlossen bleiben. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Die Kreistags-Fraktion will mehr Kurse für Kinder und Jugendliche ermöglichen. Davon könnten auch viele Vereine im Landkreis Ebersberg profitieren.

Laut Studien der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) kann jedes zweite zehnjährige Kind in Bayern nicht schwimmen, bei den unter 18-Jährigen liegt die Rate der Nichtschwimmer zwischen 30 und 50 Prozent. Die SPD im Kreistag nimmt das nun zum Anlass für eine konkrete Forderung: Der Landkreis soll Planungen für ein weiteres Schwimmbad in die Wege leiten. Anbieten würde sich dabei nach Einschätzung der Sozialdemokraten eine Anbindung an das neu geplante Berufsschulzentrum in Grafing.

Der Antrag, der von Fraktionschef Albert Hingerl und Kreisrätin und Landtagsabgeordneter Doris Rauscher (beide SPD) unterzeichnet ist, hat mehrere Ziele: Alle Menschen im Landkreis sollen Zugang zu einem Schwimmbad erhalten, die Kapazitäten für Schwimmvereine erhöht werden und alle Kinder und Jugendlichen die Chance erhalten, Schwimmen zu lernen. Denn Schulschwimmen kann aufgrund fehlender Kapazitäten oft nicht in ausreichendem Maß angeboten werden, wie die SPD anmerkt: "Die Folgen sind gravierend - in keinem anderen Bundesland gibt es so viele Badetote wie in Bayern."

Dazu komme "das fortschreitende Schwimmbadsterben, das auch vor dem Landkreis Ebersberg nicht Halt macht": Stand Januar 2017 habe es im Landkreis 14 Schwimmbäder gegeben, wovon drei sanierungsbedürftig seien, eines sei gar von der Schließung bedroht. Schwierig sei die Situation auch für Sportvereine; diese führten mittlerweile vielerorts Wartelisten oder könnten keine Mitglieder mehr aufnehmen, weil Trainingsmöglichkeiten fehlten.

"Besonders hart trifft es ältere Menschen, die sich mit Wassersport fit halten oder die Bewegung im Wasser nutzen, um körperliche Beschwerden zu lindern", heißt es weiter in dem Antrag der Kreistags-SPD. Da der Neubau eines Berufsschulzentrums im Landkreis ohnehin ansteht, böte sich laut SPD an, die bestehenden Planungen um ein für alle zugängliches Schwimmbad zu erweitern.

In die Planungen einfließen sollen nach dem Wunsch der SPD moderne Konzepte wie "2521 Simply Swimming" des holländischen Schwimmverbandes. Die Zahl 25 steht dabei für die Beckenlänge, 21 für die Beckenbreite (jeweils in Metern), darüber hinaus setzt das Konzept auf vorgefertigte Bauelemente und die Konzentration auf das Notwendige, was es deutlich kostengünstiger macht als herkömmliche Hallenbäder. Der Schwimmverein Grafing-Ebersberg, der improvisieren muss, wenn demnächst das Ebersberger Hallenbad renoviert wird, würde diese Schwimmbad-Variante nach SPD-Angaben unterstützen.

Der Antrag der SPD geht noch über eine Schwimmbadplanung an der Berufsschule hinaus. Zudem soll das Landratsamt zusammen mit den kommunalen Spitzenverbänden die Forderung nach verbesserten Förderbedingungen für kommunale Schwimmbäder und die Nutzung als Schulschwimmstätten unterstützen.

© SZ vom 26.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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