An vier Standorten in Poing:Leihräder ab Sommer 2021

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Gemeinderat beschließt Vereinbarung mit der Landeshauptstadt

Von Johanna Feckl, Poing

Beschlossene Sache ist es bereits: Poing bekommt vier Stationen für Leihfahrräder der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Darauf einigten sich die Gemeinderäte einstimmig in ihrer Sitzung Anfang März dieses Jahres, nachdem bereits im Juni letzten Jahres der Grundsatzbeschluss dazu gefallen war. Nun macht das Vorhaben weitere Fortschritte: In der jüngsten Gemeinderatssitzung beschlossen die Mitglieder einstimmig eine Zweck- und eine Durchführungsvereinbarung, die mit der Landeshauptstadt München geschlossen werden müssen, bevor die Poinger Rathausverwaltung alle weiteren notwendigen Schritte zur Umsetzung des Projekts in die Wege leiten kann. Läuft alles nach Plan, sollen die Stationen im Juni oder Juli 2021 eingeweiht werden.

Zwei große Stationen mit jeweils zehn Stellplätzen und zehn Fahrrädern sollen auf der Nordseite des Bahnhofs und am Wildpark entstehen; zwei kleine Stationen mit jeweils fünf Stellplätzen und fünf Rädern am Bergfeldsee beziehungsweise der Bergfeldstraße sowie im Gewerbegebiet auf dem Gelände der Firma EBV Elektronik. In der Anschaffung belaufen sich die Kosten für eine große Station auf 28 000 Euro, für eine kleine auf 17 500 Euro. Zudem kommen auf die Gemeinde Betriebskosten von jährlich 5000 Euro für die kleine und 8000 Euro für die große Station zu.

Eine kritische Anmerkung zu den beiden Vereinbarungen gab es von Omid Atai (SPD). Ihm fehlte die Option, dass die Poinger Schülerinnen und Schüler die Leihräder kostenlos nutzen können. Laut Atai habe man sich das letzte Mal, als die MVG-Räder Thema waren, darauf geeinigt, dass man sich diese Möglichkeit offen halten lassen wollte. Das bestätigte Bürgermeister Thomas Stark (parteilos). Er versprach, den aktuellen Stand dazu in eine der kommenden Sitzungen nachzureichen.

Grünen-Gemeinderat und Dritter Bürgermeister Werner Dankesreiter regte an, dass sich die beiden Betriebe, auf deren Grund zwei der vier Stationen stehen werden, an den Kosten beteiligen könnten - wobei er Verständnis dafür äußerte, dass ein solches Vorhaben unter der Berücksichtigung der Corona-bedingten Umsatzeinbußen, mit denen die meisten Unternehmen zu kämpfen haben, im Moment schwierig sei. Stark stimmte dem zu, versprach aber, die Frage der Kostenverteilung auf dem Schirm zu behalten.

Außerdem wollte Dankesreiter wissen, ob es bei den Nachbargemeinden Anzing und Pliening auch Pläne für MVG-Leihstationen gibt. Seiner Ansicht nach wäre das eine optimale weitere Möglichkeit, um die Gemeinden an die Poinger S-Bahnstation anzuschließen. Wie Bauamtsleiterin Christine Wirth erklärte, steht das aktuell weder in Anzing noch in Pliening auf der Agenda. Die MVG habe bei dem Ausbau ihrer Rad-Leihstationen im Moment den Fokus auf S-Bahn-Gemeinden rund um München, ergänzte Bürgermeister Stark.

Außerdem wies der Rathauschef auf den Trend der Gemeinden im Umkreis hin, die bereits Leihstationen für MVG-Räder haben. Von München einmal abgesehen haben sich laut MVG-Website bereits 21 Gemeinden im Landkreis München dem MVG-Rad-System angeschlossen, darunter Kirchheim, Feldkirchen oder Haar, die in zu Poing nahe gelegen sind. Dort gehe der Trend überall dorthin, dass die Stationen aufgestockt werden. "Ich hoffe das für Poing auch", so Stark. Für ihn stellt das Projekt eine Möglichkeit zum Umwelt- und Klimaschutz dar. "Es zählt jeder kleine Baustein", sagte er. Einen Versuch sei das Projekt mit den vier geplanten Leihstationen auf jeden Fall wert.

© SZ vom 28.07.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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