Draußen:Durch die Schlucht zum Wasserfall

Ein Schloss, das in vielen deutschen TV-Krimis als Kulisse dient, und ein Wasserfall, der 15 Meter über Balkone in ein Becken stürzt: Das sind die Höhepunkte einer Wanderung durch die Pähler Schlucht im Landkreis Weilheim-Schongau. Und natürlich das Walderlebnis selbst: Vom Ausgangspunkt an der Hirschbergalm direkt an der B 2 zwischen Starnberg und Weilheim führt der immer abenteuerlicher werdende Pfad entlang durch einen artenreichen Ahorn-Eschenwald, an den Steilhängen weiter oben wachsen alte Buchen. Am Gegenhang taucht immer wieder das Pähler Hochschloss auf - ein Gebäude, dass streng genommen gar nicht als "Schloss" bezeichnet werden dürfte, denn es war nie ein Adelssitz. 1885 hatte es ein Industriebaron aus Leipzig errichten lassen. Das Schloss ist heute noch in Privatbesitz und nicht zu besichtigen.

Das Naturschutzgebiet südöstlich des Ammersees ist geologisch gesehen noch sehr jung und verändert sich ständig: Der Nagelfluh gerät auf nahezu wasserdichten, tonhaltigen Mergelschichten immer mal wieder ins Rutschen, manchmal lösen sich auch ganze Platten an der Hangkante ab. Nach Regenfällen sollte die Schlucht deshalb gemieden werden. Die Trampelpfade sind steil und zum Teil rutschig, feste Wanderschuhe sind daher unerlässlich. Nach etwa einer halben Stunde erreicht man den Wasserfall. Nicht nur Landschaftsromantiker kommen hier auf ihre Kosten, sondern auch Botanikfreunde können sich über den Anblick seltener Pflanzen freuen: An den Hängen der Pähler Schlucht wachsen Türkenbund, Immergrün und Aronstab, auch haben sich dank der hohen Luftfeuchtigkeit in der Schlucht viele rare Moosarten angesiedelt.

Mehr Herbstwanderungen rund um München gibt es im Internet unter www.sz.de/herbstwanderungen.

© SZ vom 30.09.2016 / imei - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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