München heute:Demonstration gegen Paragraf 219a / FC Bayern gedenkt Holocaust

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"Mein Körper, meine Entscheidung", haben die Demonstranten unter anderem auf ihre Plakate geschrieben. (Foto: Stephan Rumpf)

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Von Sara Maria Behbehani

Um den Paragrafen 219a des deutschen Strafgesetzbuchs, das sogenannte Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche, wird erbittert gestritten. Nicht nur auf politischer Ebene. 2017 hat ein Gericht in Gießen festgestellt, dass die Auflistung von Schwangerschaftsabbrüchen im Leistungsangebot einer Ärztin schon als Werbung gilt und für eine Verurteilung ausreicht. 2018 wurde das Urteil im Berufungsprozess bestätigt, wenngleich das Landesgericht der verurteilten Ärztin Kristina Hänel mitteilte: "Sie müssen das Urteil tragen wie einen Ehrentitel in einem Kampf für ein besseres Gesetz."

Noch gibt es dieses bessere Gesetz nicht. Doch immer mehr Menschen kämpfen darum und plädieren dafür, Information nicht mit Werbung gleichzusetzen. So auch am Samstag in München, schreibt mein Kollege Tom Soyer. "Wir Frauen haben ein Recht auf Information", fordern die Demonstranten auf dem Marienplatz und verweisen auf eine Situation in München, die besonders schlecht sei. Tatsächlich verfügen in der Landeshauptstadt weder Ärzte noch Beratungsstellen über vollständige Listen jener Ärzte, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen.

Und in ganz Deutschland gibt es immer weniger Mediziner, die Abtreibungen vornehmen. Auch im Studium ist der Eingriff kaum ein Thema. Zurück bleiben Frauen in Not, deren Leid nicht vergessen werden darf.

"Es muss jeder begreifen, dass eine Frau eine solche Entscheidung nicht grundlos trifft", sagt eine der betroffenen Frauen. "Eine Frau auf dem Weg zu einer Abtreibung befindet sich in einer Ausnahmesituation. Da ist so viel Schmerz, so viel Schuld, so viel Trauer. Dieser Weg kostet so viel Kraft. Wer das nicht erlebt hat, der hat nicht das Recht zu urteilen."

Das Wetter: Es bleibt überwiegend bewölkt, örtlich kann es regnen oder schneien. Temperaturen bis zu vier Grad.

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