Zuschüsse für TSV Schwabhausen:Hohe Hürden

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"Das Geld wird immer knapper": Schwabhausen weigert sich, den örtlichen Sportverein mit 30 000 Euro zu unterstützen. Die Entscheidung führt nun zu einer Grundsatzdiskussion.

In welchem Umfang müssen Gemeinden ihre Vereine unterstützen? Diese Frage stand hinter der Gemeinderatsdiskussion über eine Reihe von Anträgen, mit denen der TSV Schwabhausen um Unterstützung der Kommune für verschiedene Maßnahmen gebeten hatte. Dabei zeigte sich der Gemeinderat weniger spendabel als noch in der Vergangenheit: Einige Fördermittel wurden gestrichen. Vor allem aber wünscht man sich mehr Transparenz, was die finanzielle Situation des Vereins und die Projekte angeht.

"Die Unterstützung des TSV wurde in der Vergangenheit sehr locker gehandhabt", sagt Bürgermeister Josef Baumgartner (FW). Die Skepsis der Gemeinderäte wurde vor allem in der Debatte über einen Zuschuss für die Sanierung des Sanitärbereichs im Tennisheim spürbar. Der Verein hatte um einen Zuschuss von 30 000 Euro gebeten. Vom Finanzausschuss des Gemeinderats war dagegen die Auszahlung von maximal 27 000 Euro empfohlen worden. Verschiedene Gemeinderäte wollten auch dem nicht zustimmen. "Ich habe damit ein Problem", erklärte Harald Jörg (FW): "Ich bin nicht in der Lage ja oder nein zu sagen, weil die Unterlagen nicht komplett sind." Auch Wolfgang Hörl (BBA) kritisierte Unstimmigkeiten zwischen dem Jahresabschluss des Vereins und dessen vorgelegter Finanzplanung für 2015.

Zuletzt einigte man sich auf die Gewährung eines Zuschusses unter bestimmten Voraussetzungen. Der Gemeinderat forderte die Vorlage einer Einnahmenüberschussrechnung, aus der auch hervorgeht, welche Mittel von Seiten der Gemeinde fließen. Zudem müssten ein "an die Maßnahme angepasster" Haushalt und entsprechende Rechnungen vorgelegt werden. Helmut Pfeil, Gemeinderat der UBV und Vorsitzender des TSV, sagte in der Sitzung zu, alle fehlenden Unterlagen nachzureichen. In einem weiteren Antrag des TSV ging es um einen Zuschuss für den Kauf eines neuen Rasenmähers. Auch hier kam Unmut auf, da der Gemeinderat vor vollendete Tatsachen gestellt wurde: Der Kauf des Mähers, den vor allem Maximilian Patzelt (FW) für unnötig hielt, ist bereits getätigt worden. Mit Patzelts Gegenstimme wurde der Zuschuss dennoch bewilligt. Kein Geld soll es dagegen für den Ersatz von Geräten in der Heinrich-Loder-Halle des TSV geben. Dafür hatte die Gemeinde pro Jahr etwa 2000 Euro zur Verfügung gestellt.

Jeweils 8500 Euro im Jahr hat sich die Gemeinde bisher die Talentförderung im Bereich der Jugendarbeit des TSV kosten lassen. Dieser Zuschuss wird wieder gewährt, offen ist, wie man damit in Zukunft verfahren will. Im Rahmen einer Grundsatzdiskussion soll über künftige Förderrichtlinien entschieden werden. Dass solch eine Debatte dringend notwendig ist, wurde von allen Seiten betont. "Das Geld wird immer knapper", sagt auch Bürgermeister Baumgartner, weshalb mit klaren Richtlinien für eine Gleichbehandlung der Vereine gesorgt werden müsse.

Noch keinen festen Zeitplan gibt es für die Realisierung des wichtigsten Vorhabens, das TSV und Gemeinde für die Zukunft planen: die Sanierung und Erweiterung der Sporthalle. Allein für die Sanierung rechne man mit 1,5 Millionen Euro, sagte Baumgartner. Ein Sanierungskonzept liege vor; derzeit werde an einem Vorentwurf für den Anbau der Halle gearbeitet. Erst einmal müsse die Gemeinde jedoch die Kosten für das Kinderhaus stemmen, das derzeit geplant wird.

© SZ vom 26.03.2015 / RZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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