Zum zweiten Mal:Harmonie und Dissonanz

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Deutsch-Polnische Kulturtage im Landkreis Dachau

Im Landkreis Dachau finden zum zweiten Mal die Deutsch-polnischen Kulturtage statt. Vom 27. bis zum 30. November wird ein vielfältiges Programm geboten: polnische Kunst, Musik, Kabarett und Film geben nicht nur die Möglichkeit, die Kultur der polnischen Nachbarn besser kennenzulernen, sondern auch zum persönlichen Austausch. Zur großen Abschlussveranstaltung am Samstag, 30. November, kommen aus Oświęcim Vertreter des Partnerlandkreises, der Internationalen Jugendbegegnungsstätte sowie der Künstlerszene.

Nach dem großen Erfolg der ersten Veranstaltungsreihe, die im Jahre 2017 von der Partnerschaftsbeauftragten Marese Hoffmann (Grüne) initiiert worden ist, sind auch für das diesjährige Event herausragende Künstler und Veranstaltungen geplant. Zum Programm: Mozart ist die große Liebe der vier polnischen Spitzenmusiker, die seit 1995 als MozART Group die Konzertsäle der ganzen Welt erobern. Die Mischung aus klassischer Musik, virtuos vorgetragen von professionellen Musikern, und Comedy auf der Bühne zeigt, dass die vier Streicher-Solisten nicht nur absolute Könner an ihren Instrumenten, sondern auch Virtuosen des Humors und der musikalischen Unterhaltung sind. Sie zeigen ihr Programm "Vier Saiten der Welt" am 27. November, um 20 Uhr im Ludwig-Thoma-Haus Dachau. Karten gibt es von September an über www.muenchenticket.de.

Am 28. November ist Kinotag: In Kooperation mit der Evangelischen Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte wird im Dachauer Kino Cinema Dachau, um 19.30 Uhr "Die Maske" gezeigt, ein Film von Małgorzata Szumowska. Der junge, langhaarige Metallica-Fan Jacek arbeitet mit am Bau der größten Jesusstatue der Welt, die in der Nähe seines Heimatdorfs entsteht. Nachdem er vom Gerüst in die Tiefe gestürzt und schwer verletzt ist, wacht er im Krankenhaus nach einer Gesichtstransplantation auf. In der Tragikomödie reflektiert Regisseurin Małgorzata Szumowska die Zustände in Polen zwischen katholischer Bigotterie, enthemmter Konsumgesellschaft und sensationslüsternen Boulevardmedien. Darüber hinaus hält sie die Fragen bereit, die jede Gesellschaft angehen: Sind wir in der Lage, vermeintliche Fremde zu integrieren? Wie ist unser Blick auf Menschen? Was macht Identität aus? Dazu gibt es anschließend auch eine Podiumsdiskussion. Kartenreservierungen im Kino unter der Nummer 08131/266 99.

Die Band Klezmafour ist am 29. November um 20 Uhr in der Kulturschranne Dachau zu Gast. Das Quintett vereint Musiktraditionen aus Ost-, West- und Südeuropa. Klassische Klezmer-Klänge der Klarinette treffen auf hitzige Balkan-Beats von Bass und Schlagzeug - angefeuert von Akkordeon und Violine. Die fünf Musiker sind allesamt Absolventen der Fryderyk-Chopin-Musikuniversität Warschau. Mit wilden Liedern verstehen sie es, die Stimmung zum Kochen zu bringen, ohne dabei die Tradition der jüdischen Musik aus den Augen zu verlieren.

In Zusammenarbeit mit der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim lädt das Landratsamt Dachau, am 30. November um 18 Uhr zur Vernissagen von "Harmonie / Dissonanz" ein. Die Ausstellung macht deutlich, dass sowohl Harmonie als auch Dissonanz ein Teil der Kultur und des Menschseins sind und nur in der Anerkennung beider Pole die Chance für eine Verständigung liegt. Die Bilder von Elżbieta Kuraj und Janusz Karbowniczek - bedeutenden Künstlern und sensiblen Beobachtern unserer Wirklichkeit aus Oświęcim - laden zum Dialog ein. Die Vernissage wird von der Gruppe M.O.L.O. begleitet. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei.

© SZ vom 10.08.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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