Zeitplan: Fertigstellung 2025:Eine große Chance

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Herbert Ullmann von der Dachau Entwicklungsgesellschaft DEG sieht das Museumsprojekt positiv, es sei gut für MD. (Foto: Niels P. Joergensen)

Das Museum könnte die Planung für MD insgesamt beschleunigen

Von Viktoria Großmann, Dachau

Nun gibt es für die Entwicklung des MD-Geländes einen Zeitplan: 2025 könnte das neue Bezirksmuseum stehen, so die grobe Annahme des Ateliers Hammerl und Dannenberg, das eine Machbarkeitsstudie für das Museumsforum vorgelegt hat. Der Zeitplan für das Museum aber ist vom Zeitplan für das gesamte fast 17 Hektar große MD-Gelände nicht zu trennen. Es soll als Ganzes erschlossen und entwickelt werden. Das hat die Stadt selbst vorgegeben und nun ist Herbert Ullmann von der Eigentümergesellschaft DEG entschlossen, sich auch daran zu halten.

Auf Nachfrage von Stadträten und auf einen CSU-Antrag hin, waren die Angaben zum zeitlichen Horizont immer äußert vage gewesen. Immerhin: Der Beginn der Bautätigkeiten wurde für etwa 2022 angenommen, für das Museum wird dieser ebenfalls eingerechnet. Zwischen 2020 und 2022 soll das Erdreich von Altlasten befreit werden.

"Wir teilen aus dem Gesamtgelände nichts heraus", sagt Herbert Ullmann. Die Verhandlungen über das Grundstück für das Museum knüpft er direkt an die Entwicklung für das gesamte Gelände: "Wir treten in Verhandlung, wenn wir wissen, wie es insgesamt weitergeht. Wir brauchen Planungssicherheit." Das Baurecht müsse so kommen, wie es im bisherigen Entwurf fest gehalten ist. Vor einigen Jahren war Ullmann es gewesen, der mit der Entwicklung des Geländes vom Holzlagerplatz aus beginnen wollte. Die Stadt sagte Nein. In einem Schreiben an Bezirkstagspräsident Josef Mederer (CSU), Landrat Stefan Löwl (CSU) und Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) habe die Dachau Entwicklungsgesellschaft (DEG) ihre Unterstützung für das Projekt zugesichert. "Das Museumsforum wäre sehr schön für Dachau und für unser Projekt." Die Zusammenarbeit mit der Stadt sieht Ullmann positiv, dieses Jahr sei einiges vorangegangen, es gebe regelmäßige Termine zur Planung.

Erfreut zeigt sich Stadtplaner Klaus Trojan über die Idee für das Museumsforum. Auf Grundlage des Entwurfs von ihm und seiner Frau Verena wird das MD-Gelände seit 2007 geplant. Schon im Wettbewerb war es eine Vorgabe gewesen, die denkmalgeschützten Gebäude für eine kulturelle Nutzung vorzusehen. Kern ihres Entwurfs ist daher das sogenannte Mühlenforum, an dem sich nun auch das Arbeiter- und Industriemuseum befinden könnte. Betreten würde es über ein Gebäude, das sich in einem breiten Tor zur Konrad-Adenauer-Straße hin öffnet. Der Platz zwischen Papier- und Kalanderhalle soll laut Trojan der Schlusspunkt der Altstadtachse sein, die am Schloss beginnt. Das Museum, so sagt er, "gibt dem Platz zusätzliche Kraft und Tiefe". Dem Entschluss für das Museum folgten "hoffentlich weitere Entwicklungen", sagt der Darmstädter Architekt.

Vielleicht geht nun einiges schneller voran, wenn die Stadt selbst auf dem Gelände investieren will. Oberbürgermeister Hartmann sieht das Museumsforum "als große Chance, langfristig das Museumsangebot zu verbessern". Mit dem Bezirk habe man einen starken Partner bekommen, der viel Erfahrung mitbringe. Hartmann hofft, dass das Museum mit dem richtigen Konzept langfristig die Kosten wieder einspielen kann. Er ist begeistert von Museen in den Niederlanden, die es mit Mitmach-Aktionen schafften, auch neues, junges Publikum anzuziehen. Auch Landrat Löwl sieht großes Potenzial. Investitionsbedarf sei ohnehin da. "Wir können nicht wie bisher weiter machen." Wenn das Bezirksmuseum Besucher anziehen wolle, brauche es ein neues Konzept und ein neues Thema. Natürlich müsse sich der gesamte Landkreis thematisch wieder finden. Dann könnte das Museumsforum als "Ankermuseum" für den Landkreis funktionieren, das auch den privat geführten weiteren Auftrieb geben könne.

© SZ vom 07.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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