Werkausschuss:"Das ist unser Terrain"

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Die Stadtwerke verteidigen ihre Windkraftpläne für Pellheim

Die Windkraft-Pläne der Stadtwerke haben seit ihrem Bekanntwerden im Februar eine öffentliche Debatte ausgelöst. Die Anwohner machen mobil gegen ein Windrad, das an der nördlichen Stadtgrenze im Sigmertshauser Holz entstehen könnte. Ein Antrag aus der Pellheimer Bürgerversammlung lehnt das Projekt ab. Auch in der CSU formiert sich heftiger Widerstand, der von der SPD allerdings als Wahlkampfmanöver bezeichnet wird.

Vor diesem Hintergrund erläuterte der technische Werkleiter Gerald Nübel nun im Werkausschuss noch einmal die Haltung des städtischen Versorgungsunternehmens. "Ohne Windkraft ist die Energiewende nicht zu schaffen", sagte Nübel. Und im Sinn des globalen Klimaschutzes sähen die Stadtwerke es durchaus als ihren Auftrag an, konkrete Projekte in der Gegend zu realisieren. "Das ist unser Terrain." Gesetzliche Grenzwerte garantierten dabei die Interessen der Bürger.

Allerdings gebe es keinen "10-H-Schutz", wie er von Anwohnern ins Feld geführt wird. Vielmehr seien Windräder, die mehr als ihre zehnfache Höhe von einer Wohnsiedlung entfernt sind, weiter privilegiert, für andere Standorte liege "die Verantwortung bei den Gemeinden". In der "gesamten Metropolregion kann kein Windrad mit 10-H-Abstand gebaut werden", erklärte Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD). Allerdings sei das Windrad bei Viehhausen "noch lange nicht beschlossen", so betonte Volker Koch (SPD). Der Werkausschuss habe einzig die Prüfung des Vorhabens in Auftrag gegeben. "Dabei haben der gesundheitliche Schutz der Menschen und der Schutz der Umwelt hohe Priorität", sagte Sylvia Neumeier (SPD). Zuvor wird sich jetzt der Stadtrat zeitnah mit dem Bürgerantrag gegen das Windkraftprojekt beschäftigen müssen. Er wolle "auf der Grundlage von Fakten, nicht von Emotionen entscheiden", sagte Peter Gampenrieder (ÜB). Er fordert deshalb "mehr Informationen, um die Sorgen der Bürger zu bewerten". Am Ende der Debatte im Stadtrat muss aber kein Ja oder Nein zum Windrad stehen, stellte der OB klar. Der Stadtrat könne beispielsweise auch fordern, noch weitere, zusätzliche Gutachten einzuholen. Beraten wird der Stadtrat über den Pellheimer Bürgerantrag entweder in seiner Sitzung am Dienstag, 2., oder am Dienstag, 30. Mai.

© SZ vom 31.03.2017 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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