Wechsel im Vorstand:Zäsur für die Kunstszene

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Blumen für die Damen. Von links.: Karin-Renate Oschmann, Rosa Rühl und die neue Vorsitzende Gudrun Ullrich. (Foto: Andreas Förster)

Karin-Renate Oschmann gibt Vorsitz im Wasserturm-Verein ab

Eine Ära ist am Donnerstagabend zu Ende gegangen: Bei der Mitgliederversammlung des Fördervereins Dachauer Wasserturm stellte sich die langjährige Erste Vorsitzende Karin-Renate Oschmann nicht mehr zur Wahl. Nach mehr als 20 Jahren sei die Zeit reif für eine Veränderung, erklärte die 81-Jährige. Sie wolle vor allem mehr Zeit für die Familie, ihre acht Enkelkinder und zwei Urenkelinnen haben. Das Amt des Ersten Vorsitzenden ging wieder an eine Frau, die bisherige Beisitzerin Gudrun Ullrich. Der Zweite Vorsitzende, Josef Baur, den Oschmann gerne als ihren Nachfolger gesehen hätte, winkte ab: Er sei beruflich und zeitlich zu eingespannt. Auch sonst fand sich niemand, der sich für den Ersten Vorsitz zur Verfügung stellen wollte.

Gudrun Ullrich nahm die Wahl an, stellte allerdings zwei Bedingungen: "dass ihr mich alle tatkräftig unterstützt". Sie wandte sich an die etwa 25 anwesenden Mitglieder, darunter viele aus der Kunst- und Kulturszene bekannte Dachauer wie Jürgen Rothaug, Bruno Schachtner, Nina Schiffner, Gabriele Steinlechner, Michi Braun, Josef Locher und die unermüdliche Rosa Rühl, mittlerweile 90, und immer noch Schatzmeisterin des Fördervereins. Ullrichs zweite Bedingung war, dass Karin Oschmann ihr beratend zur Seite stehe. Oschmann sagte sofort zu. Gerhard Niedermair wurde als Schriftführer wiedergewählt und versprach ein Konzept, das alle Mitglieder in die Pflicht nimmt, sich aktiv zu beteiligen.

Als Ort der Kunst und Kultur war der Wasserturm seit seinen Anfängen im Sommer 1998 für alle Beteiligten stets eine Herzensangelegenheit. Das betonte auch Karin-Renate Oschmann bei ihrem emotionalen Rückblick: Man wollte einen Raum schaffen für bekannte und unbekannte Künstler aus der Region, aber auch für die künstlerische Entwicklung von Kindern. Hohe Ziele, die von Anfang an immer wieder "von Kampf und Krampf" begleitet waren, wie Oschmann sagte, weil man so viele Auflagen erfüllen musste, vor allem baurechtlicher Art. Nun seien es die Brandschutzauflagen, die immer schwerer zu erfüllen seien. Einen besonderen Fokus legte Oschmann auf die "Lange Nacht der Galerien", die sie in den vergangenen Jahren hauptverantwortlich betreut hat und dies auch weiterhin tun will. Ihrer Nachfolgerin, Gudrun Ullrich ist Lehrerin an der Elisabeth-Bamberger-Förderschule in Hebertshausen, seit mehr als zehn Jahren Mitglied im Förderverein und seit 2015 im Vorstand. Ihren vakant gewordenen Platz als Beisitzerin übernahmen gleich drei neue Mitglieder aus Dachau: die Zahntechnikerin Sabine Spannraft, der Unternehmensberater Joachim Schweiß, und Gudrun Ullrichs Sohn Alex, der selbst Künstler mit Atelier in Vierkirchen ist.

© SZ vom 29.06.2019 / Afoe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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