Acht Senioren sind am vergangenen Samstagvormittag bewusstlos aus dem Karlsfelder Curanum Pflegeheim in umliegende Krankenhäuser transportiert worden. Wie die Staatsanwaltschaft München II am Montagnachmittag offiziell mitteilt, hat sie Ermittlungen aufgenommen. Nach Auskunft von Pressesprecher Ken Heidenreich besteht der Anfangsverdacht, dass die Senioren zu wenig Flüssigkeit bekommen haben könnten. Außerdem werde untersucht, ob ihnen möglicherweise Medikamente verabreicht wurden, die zuvor nicht verschrieben worden sind.
"Das sind alles Verdachtsmomente, die nur die Ärzte im Krankenhaus geäußert haben. Das muss man natürlich alles erst einmal untersuchen", sagt Ken Heidenreich. Fest steht, dass die Staatsanwaltschaft sich nach dem Vorfall veranlasst sieht, der Ursache der plötzlichen Erkrankung der Senioren auf den Grund zu gehen und den oder die Verantwortlichen unter Umständen zur Rechenschaft zu ziehen. Bislang werden die Ermittlungen "gegen Unbekannt" geführt.
Am vergangenen Sonntag hatte die Pressesprecherin von Curanum Deutschland, Daniela Jachmich, erklärt: "Wir können Dehydrierung als Ursache definitiv ausschließen." Am Montag sagte Curanum Deutschland zu den Ermittlungen: "Auch uns ist sehr an einer schnellen und vollständigen Aufklärung dieser Fälle gelegen." Die Pflegeprotokolle belegten die ausreichende Vergabe von Flüssigkeit. "Wir gehen vollkommen konform mit der Tatsache, dass in solch unklaren Fällen in alle Richtungen ermittelt werden muss." Elf Rettungsfahrzeuge des Bayerischen Roten Kreuzes und ein Hubschrauber waren am Samstagvormittag im Einsatz. In dem Pflegeheim fanden die Rettungskräfte acht Senioren vor, die sich nach Auskunft der BRK-Mitarbeiter in einem Zustand "einer leichteren oder tiefen Bewusstlosigkeit" befunden haben. Sämtliche Personen wurden in umliegende Kliniken gebracht.