Waldfriedhof:Symbol des Friedens

(Foto: Toni Heigl)

Auf den ersten Blick ist es nicht zu erkennen, womöglich nicht mal auf den zweiten. Schwungvolle, in Eisen gegossene Linien treffen auf spitze Kanten, und gemeinsam formen sie ein abstraktes Gebilde, das sich erst bei genauem Hinsehen als das Symbol für den ewigen Frieden erweist: Ein kunstvoll verziertes Kreuz, fotografiert am Stadtfriedhof in Dachau. Ein Ort der Trauer, der sich für viele Menschen aber irgendwann in einen Ort der Hoffnung wandelt. Auch das erkennen sie nicht auf den ersten, sonder erst auf den zweiten Blick. Für diese Veränderung im eigenen Empfinden gibt es auch einen christlichen Gedenktag, der bald wieder vor der Tür steht: Allerheiligen ist den Verstorbenen gewidmet, die Gott in ihrem Leben einen Platz eingeräumt haben. Dem Glauben zufolge werden diese Menschen nach ihrem Tod die höchste Vollendung in Gemeinschaft mit Gott erreichen. Daher ist Allerheiligen weniger ein Tag der Trauer, sondern vielmehr ein Tag der Erinnerung und der Hoffnung. Und zugleich der beste Beweis dafür, dass das Leben immer auch eine Frage der Perspektive ist.

© SZ vom 19.10.2018 / thue - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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