Wahlkampfauftakt:Grüne greifen nach mehr Gemeinderatssitzen

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Als eine "bunte Mischung" bezeichnen die Haimhausener Grünen ihre Listenkandidaten für die Kommunalwahl am 15. März 2020. (Foto: privat/oh)

In Haimhausen stellen sie bisher drei Mandatsträger. Als Bürgermeisterkandidatin tritt 2020 Sabrina Spallek an

Von Rudi Kanamüller, Haimhausen

Mit einer "bunten Mischung aus unterschiedlichen Persönlichkeiten" ziehen die Haimhausener Grünen in den Kommunalwahlkampf für die Wahl am 15. März kommenden Jahres. Der Ortsverband setzt eine Zäsur: Mit der neuen Liste, so die Grünen-Sprecher, erfolge auch ein Generationenwechsel. Nicht mehr dabei sein wird die Gemeinderätin und Jugendreferentin Armgard Körner. Sie tritt nicht mehr an und erklärte: Es sei jetzt an der Zeit, "dass die Jugend übernimmt". Zur Spitzenkandidatin für die Bürgermeisterwahl wurde einstimmig Sabrina Spallek, 40, gewählt.

In der Aufstellungsversammlung skizzierten die Haimhausener Grünen ihre kommunalpolitischen Ziele. Als Beispiele führten die Kandidatinnen und Kandidaten unter anderem eine Lösung der zunehmenden Verkehrsprobleme, den Ausbau der Freizeitangebote, die Zukunft des Brauereigeländes und ein Konzept für die Ortsmitte der Gemeinde an. Von immenser Bedeutung ist für die Grünen auch die Frage, welche weiteren Flächen bebaut und versiegelt werden. Im Focus ihrer Kritik steht das geplante Baugebiet "Nördlich des Amperbergs". Hier solle Landschaft, die zum Teil bis vor kurzem noch Wasserschutzgebiet war, "nun im Eilverfahren zu Bauland" werden. Angesichts der zunehmenden Wasserknappheit in den Sommermonaten sehen die Grünen die Gemeinde in der Pflicht, auch eigene Ressourcen zur Versorgung der Bevölkerung bereit zu halten. Einigkeit herrschte ferner darin, dass weiterer Wohnraum benötigt wird, der für Familien, Senioren und Menschen in sozialen Berufen bezahlbar sein muss. Die Grünen wollen zusammen mit Bürgerinnen und Bürgern in dieser für viele Haimhausener existenziellen Frage Konzepte entwickeln, "die zum Ort passen". Auch die Gemeindefinanzen würden in den kommenden Jahren eine wesentliche Rolle spielen. Während andere Kommunen Betreuungsgebühren senkten oder abschafften, habe Haimhausen jüngst einen saftigen Aufschlag von den Eltern gefordert, sagte Sabrina Spallek.

Die Partei hat auch ein Wirtschaftsprogramm für die Gemeinde, eine der reichsten im Landkreis Dachau. Sie sieht es als wichtige Aufgabe des künftigen Gemeinderats an, hochwertiges Gewerbe anzuwerben. Die Betriebsansiedelungen sollen sich aber in den dörflichen Charakter integriert werden. Im wirtschaftsstarken Münchner Norden, so die Grünen, sollte dies nicht nur den Nachbarkommunen gelingen. Der Ortsverband wurde Ende der 1980er Jahre gegründet. 1990 schaffte Armgard Körner den Sprung in den Gemeinderat, konnte aber 2002 aus beruflichen Gründen nicht mehr antreten. Der Ortsverband ruhte von da an. Nachdem Armgard Körner und Dorothea Hansen 2008 in den Gemeinderat gewählt wurden und nach dem Eintritt neuer Mitglieder wurde der Ortsverband im November 2013 wiederbelebt. Bei der Kommunalwahl im Jahr darauf gewannen die Grünen drei von 20 Gemeinderatssitzen.

Die Liste: Bettina Ahlrep (38), Dorothea Hansen (67), Veronika Horzella (37), Simon Breitbach (25), Franz Deffner (44), Johannes Stadler (32), Regina Schiedel (62), Martina Rusch (39), Luzia Czernich (67), Marion Hablich (36), Adelgunde Weissmüller (63), Estelle Scheipers (42), Carmen Allmendinger, (54) Tina Langhorst (64) und Rita Lukas (58). Ersatzkandidaten sind Chris Spallek, Steven Ahlrep und Armgard Körner.

© SZ vom 20.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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