Wachstum neben der Autobahn:Gewerbegebiet boomt

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Odelzhausen will weitere Unternehmen ansiedeln

Das Gewerbegebiet von Odelzhausen wächst und wächst - nun auch jenseits der Autobahn. Die Entwicklung hatte sich schon im Februar 2017 angebahnt, als der Gemeinderat eine Erweiterung des Flächennutzungsplans beschloss. In der letzten Sitzung des vergangenen Jahres schrieb das Gremium die Planungen fort. Roderich Zauscher (BGO), Kreisvorsitzender des Bund Naturschutz, lehnt die Planungen nach wie vor ab.

Der Grünen-Kreisrat war nicht der einzige, der den Vorgang mit Skepsis betrachtete. Schon im April hatte die Regierung von Oberbayern harsche Kritik geübt. Begründung: Das sogenannte Anbindegebot werde verletzt. Auch die Autobahndirektion Südbayern hatte sich im Mai unfreundlich geäußert, weil zu diesem Zeitpunkt die zusätzliche Anschlussstelle in Richtung Adelzhausen noch nicht genehmigt war. Doch Bürgermeister Markus Trinkl (parteifrei) und seine Verwaltung saßen die Konflikte einfach aus. "Wir wussten ja, dass eine Gesetzesänderung beim Anbindegebot unterwegs war", so der Bürgermeister. Tatsächlich hat der Landtag einer entsprechende Initiative von Heimatminister Markus Söder (CSU) inzwischen zugestimmt, seit Anfang des Jahres hat sie Gesetzeskraft. Ähnlich verhielt es sich mit einer weiteren missbilligenden Anmerkung der Regierung: Bevor ein Gewerbegebiet erweitert werde, solle es erst einmal ausgebucht sein. "Damals waren wir mitten in Gesprächen mit einem ansiedlungswilligen Unternehmen", so der Bürgermeister. Gespräche, die mittlerweile erfolgreich abgeschlossen wurden, wie der Rathauschef auf der Odelzhausener Bürgerversammlung erklärte.

Einen weiteren Kritikpunkt der Autobahndirektion Südbayern konnte Trinkl ebenfalls entkräften. Die Behörde hatte moniert, dass das neue Gewerbeareal in eine 40 Meter breite Bauverbotszone direkt neben der Autobahn hineinreiche. Der Bürgermeister wusste auch hierauf eine Antwort: "Wir haben ausgemessen, dass dort ein fünfzig Meter breites Gebäude gebaut werden könnte, ohne dass die Bauverbotszone tangiert wird."

Dass der Handwerksverband die Planungen der Gemeinde ebenfalls angriff - fast wortgleich wie die Regierung von Oberbayern - rief Handwerksmeister Lorenz Bradl (CSU) auf den Plan. Der Roßbacher ärgerte sich über den Standpunkt seines Interessenverbandes. Diese Fläche sei für einen Handwerksbetrieb geradezu ideal, so Bradl. Bis auf Zauscher stimmten alle Gemeinderäte der Fortschreibung des Flächennutzungsplans zu. Das Verfahren geht im Laufe des Jahres in die nächste Runde.

© SZ vom 20.02.2018 / kram - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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