Vertreterversammlung:"Wir spüren die Auswirkungen der Krise kaum"

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Der Aufsichtsratsvorsitzender Günter Wörl leitet die Vertreterversammlung der Volksbank, die dieses Mal virtuell stattfindet. (Foto: oh)

Die Volksbank Raiffeisenbank Dachau zieht eine positive Bilanz für das Geschäftsjahr 2019

Die 52. Vertreterversammlung der Volksbank Raiffeisenbank Dachau eG für das Geschäftsjahr 2019 fand vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie virtuell statt. Sie wurde als Live-Stream übertragen. Diesen sahen 94 Vertreter zuhause an ihren Bildschirmen - laut Volksbank eine Rekordbeteiligung. Die Entwicklung der Genossenschaftsbank ist mit einer gestiegenen Bilanzsumme von rund 2,34 Milliarden Euro positiv. Die Steigerung um 10,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sei auf eine Zunahme im Kundengeschäft und des Einlagengeschäfts zurückzuführen. Das Ergebnis habe sich dadurch besser als geplant entwickelt, teilte die Bank mit.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Günter Wörl eröffnete die Versammlung mit einem Grußwort. Nach einem Blick auf weltweite wirtschaftliche Entwicklungen setzte Vorstandssprecher Thomas Höbel in seinem Bericht Schwerpunkte auf die Situation der Unternehmen in Dachau. Er ging auch die Vergrößerung von Geschäftsstellen sowie die Aktionen der Genossenschaftsbank im vergangenen Jahr ein. Höbel warf zudem einen Blick auf die Veranstaltungen im laufenden, bereits fortgeschrittenen Geschäftsjahr, die mit "durchdachten Hygienekonzepten" durchgeführt werden konnten.

Im Hinblick auf die Firmen- und Geschäftskunden sei es dem Vorstandssprecher wichtig gewesen, die von vielen Seiten geschürte Angst vor zu großen wirtschaftlichen Einschnitten zu nehmen, heißt es in einer Pressemitteilung: "Zum jetzigen Zeitpunkt spüren wir die Auswirkungen der Krise kaum. Wir haben in den letzten Monaten gesehen, dass sich unsere Kunden im Umgang mit der Situation sehr flexibel zeigen. Einige konnten ihr Geschäftsmodell sogar soweit verändern, dass es ihnen wirtschaftlich heute besser geht als noch vor der Krise."

Mit der Corona-Soforthilfe konnte laut Volksbank bei vielen die erste Hürde genommen werden. Bei rund 400 Darlehenskonten wurde die angebotene Tilgungsaussetzung genutzt. Rund 18,8 Millionen Euro an Corona-Darlehen wurden ausgegeben. Zur stabilen Lage trage auch bei, dass die Kundenberater nah an ihren Kunden seien und diese durch die neue Situation begleiten, berichtete Höbel. "So können wir gemeinsam mit unseren Kunden rasch auf sich verändernde Rahmenbedingungen reagieren." Die tägliche Arbeit werde erschwert durch die Überregulierung der Bankenaufsicht, mit Auflagen wie für internationale Großbanken. Umso mehr freue er sich, dass das im März 2020 von der EZB und Bafin verhängte Dividendenverbot aufgehoben wurde. Aus diesem Grund könne die Volksbank Raiffeisenbank Dachau an ihre Mitglieder eine Dividende in Höhe von 1,5 Prozent ausschütten.

Vorstandsmitglied Karl-Heinz Hempel wies in seiner Präsentation des Jahresabschlusses darauf hin, dass sich an der Niedrigzinsphase nichts geändert habe. "Sie belastet nachhaltig unser Ergebnis. Wir konnten die negativen Auswirkungen nur über ein gesteigertes Kreditvolumen abmildern. Wir müssen uns auf ein weiterhin sehr niedriges Zinsniveau einstellen." Durch die Auflösung eines Spezialfonds konnte die Volksbank stille Reserven in offene Rücklagen umwandeln. Die daraus resultierende Stärkung des Eigenkapitals in Höhe von rund 7, 37 Millionen Euro eröffne der Bank auch zukünftig die Möglichkeit, eine gesteigerte Kreditnachfrage in der Region bedienen zu können. Diese einmaligen Sonderfaktoren hätten das Betriebsergebnis im Jahresabschluss 2019 auf eine "außergewöhnliche Höhe" von rund 56,21 Millionen Euro angehoben. Hempel betonte, dass sich die künftigen Betriebsergebnisse wieder im normalen Rahmen, aber korrigiert um den Einfluss der anhaltenden Niedrigzinsphase, bewegen werden.

Bei der Wahl des Aufsichtsrates wurden Leonhard Lachner, Stefan Frank, Thomas Weigl und Michael von Zwehl einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.

© SZ vom 04.11.2020 / thra - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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