Vermisster Junge:14-Jähriger wieder aufgetaucht

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Wegen Schulproblemen reißt Dachauer Bub von zu Hause aus.

Der am Dienstagmorgen vermisst gemeldete Schüler namens Christian ist wieder aufgetaucht. Polizeiangaben zufolge erkannte eine Frau aus Karlsfeld den 14-jährigen Dachauer am Mittwochvormittag im Olympia-Einkaufszentrum wieder, nachdem sie ein Fahndungsbild von ihm auf Facebook gesehen hatte. Ein Polizeiwagen machte sich umgehend von Dachau auf den Weg nach München und nahm den Jungen in Gewahrsam. Am Mittwochmittag konnten die erleichterten Eltern ihren Sohn auf dem Dachauer Polizeirevier wieder in die Arme schließen. "Es war für alle Beteiligten ein schönes Erlebnis", sagt der Dachauer Polizeisprecher Michael Richter.

Im Dunkeln marschierte der Junge wohl bis nach München

Der 14-Jährige war nach Angaben der Polizei am Dienstagmorgen auf dem Weg zur Schule spurlos verschwunden. Da die Eltern seine Schultasche im Keller des Wohnanwesens fanden, ging die Polizei allerdings davon aus, dass der Bub gar nicht vor hatte, zur Schule zu gehen. Die Eltern informierten noch am Dienstagvormittag die Polizei, die mit Nachdruck nach dem Jungen suchte. Außerdem veröffentlichten sie auf Facebook Fotos von Christian, die im Netz zu Hunderten geteilt wurden. Bei der Polizei erzählte der 14-Jährige, er habe seit seinem Verschwinden die gesamte Zeit im Freien verbracht - selbst die Nacht. Im Dunkeln marschierte der Junge wohl nach München, wo es in den Morgenstunden ungemütlich wurde wegen des schlechten Wetters. "Da hat er wohl gemerkt, dass es sich im OEZ ganz gut aushalten lässt", spekuliert Polizeisprecher Richter. Zurück auf dem Dachauer Polizeirevier habe der Junge jedenfalls einen ziemlich müden und verunsicherten Eindruck gemacht. Im Gespräch mit den Polizisten ließ der 14-Jährige durchblicken, dass ihm die schulischen Aufgaben über den Kopf gewachsen seien. "Weil er sich aber nirgends Hilfe suchen und das alleine schaffen wollte, ist er abgehauen aus dem Schlamassel", gibt Richter wieder. Schließlich redeten die Polizisten gut auf den Jungen ein und gaben ihm den Hinweis, dass er sich von Lehrern und Eltern jederzeit Hilfe holen könne. Am Ende, so Richter, waren alle Beteiligten glücklich und der 14-Jährige Christian froh, wieder nach Hause zu kommen.

© SZ vom 07.04.2016 / emo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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