Verkehr:Problematische Parkplätze

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Grünen-Stadtrat Thomas Kreß tritt eine Debatte über neue Abstellflächen für Autos am Schulzentrum Ost los

Es gibt keine einfachen Diskussionen über Parkplätze mehr. Die Stadträte sind sich des Verkehrsproblems wohl bewusst. Wenn also in einer Beschlussvorlage die Rede von 26 Parkplätzen ist, findet sich sicher jemand der nachfragt, ob es die auch wirklich braucht. Im Falle der Erweiterung des Schulzentrums Dachau Ost war es im Bau- und Planungsausschuss der Grünen-Stadtrat Thomas Kreß, der die Debatte lostrat. Zur Beschlussfassung stand das Plankonzept inklusive Dreifachturnhalle für Grund- und Mittelschüler.

Diese Turnhalle soll auch für Vereine nutzbar sein. Wie Wolfgang Moll, parteiloser Stadtrat und Vorsitzender des TSV Dachau 1865 jedoch erklärte, reiche die Turnhalle zu Trainingszwecken vollkommen aus. Turniere und Wettkämpfe vielleicht noch mit Zuschauern sollen nicht stattfinden. Daher wird auch kein Platz für Zuschauertribünen, auch nicht für mobile, benötigt werden. Das hatte ÜB-Stadtrat Rainer Rösch nachgefragt.

Keine Zuschauer bedeuten vor allem für die Anlieger weniger Trubel und Lärm, etwa durch an- und abfahrende Autos. Die Turnhalle kann nämlich werktags immer bis 22 Uhr abends genutzt werden. Nun kam Kreß zu seinem Auftritt. "An der Sudetenlandstraße fährt der Bus", sagte er. "Könnten wir nicht auf Parkplätze verzichten? Das spart Geld." Die Stellplätze könnten abgelöst werden. Wenn die Leute wüssten, dass es Parkplätze gibt, dann nutzten sie diese auch - Verkehr werde also angezogen. Ein Argument, das alle Stadträte kennen und das nach dem Stand der Forschung auch der Wahrheit entspricht. Trotzdem mochte an dieser Stelle Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD), sonst offen für solche Einwände, nicht mitgehen. Man müsse realistisch sein. "Die Verkehrsanbindung wird nicht ausreichend genutzt." Die Straßen seien vollgeparkt, nicht selten stünden Autos im Halteverbot. Das zeige, dass der Bedarf gegeben sei. Es gehe auch um Lehrer, die außerhalb Dachaus wohnten und keine gute Busverbindung hätten.

Derzeit verfügt die Schule über acht Stellplätze. 26 neue sollen dazu gekommen. Diese würden nicht für die Turnhalle gebaut, sondern ganz grundsätzlich für die Schule. So erklärte ein Bauamtsmitarbeiter. Kai Kühnel (Bündnis) sprang Kreß zur Seite. Er rechnete den Bedarf nach und kam auf nur 15 Stellplätze. Wie es zu 26 kommt, wurde nicht abschließend geklärt.

Christa Keimerl (SPD) und die CSU-Fraktion wiesen daraufhin, dass zunächst noch nicht über die Stellplätze entschieden werden müsse. Zunächst ging es um den Beschluss, die Turnhalle auf Stelzen zu bauen, sodass darunter eine Fläche entsteht. Ob die zum Abstellen von Autos oder auch eines Rasenmähers oder gar eines überdachten Pausenhofs genutzt werde, könne später entschieden wären. Bis auf Kreß stimmten der Planung alle Mitglieder im Bau- und Planungsausschuss zu. Eine Diskussion über die städtische Stellplatzsatzung wird jedoch ins Haus stehen. Gertrud Schmidt-Podolsky (CSU) kündigte in derselben Sitzung an, sich diese grundsätzlich einmal neu ansehen zu wollen.

© SZ vom 25.01.2019 / vgr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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