Wenn es um den Stromverbrauch geht, sind die Karlsfelder landkreisweit am sparsamsten. Mit einem Verbrauch von jährlich nur 2496 Kilowattstunden je Haushalt liegt die südlichste Kreisgemeinde knapp vor Petershausen mit 2680 Kilowattstunden im Jahr. Zu diesem Ergebnis kommt der Energieversorger Eon, der erstmals die Verbrauchsdaten seiner Kunden in den Landkreisgemeinden miteinander verglichen hat. Basis der Studie waren die Daten von sechs Millionen Privathaushalten in Deutschland. Der Stromverbrauch von Gewerbe- und Industriebetrieben ist in den Vergleich nicht eingeflossen. Am Ende des Rankings liegen im Landkreis die Gemeinden Pfaffenhofen (3294 Kilowattstunden je Haushalt) und Bergkirchen (3296 Kilowattstunden). Der Verbrauchsunterschied zwischen Spitzenreiter Karlsfeld und Schlusslicht Bergkirchen ist keine Marginalie: Die Differenz von 800 Kilowattstunden entspricht laut Eon in etwa dem Jahresverbrauch eines kleinen Single-Appartements.
Die Untersuchung zeige, dass der Stromverbrauch auch innerhalb einer Region in einzelnen Gemeinden recht unterschiedlich ausfällt, teilt Eon mit. So haben nach den beiden Spitzenreitern die Haushalte in Markt Indersdorf (2785 Kilowattstunden), Vierkirchen (2835), Odelzhausen (2907), Röhrmoos (2927) und Schwabhausen (2945) die nächstniedrigen Verbrauchswerte. Die Kreisstadt Dachau liegt mit 3051 Kilowattstunden im Mittelfeld der 17 Kreisgemeinden.
Dieses Ergebnis bedeutet nun aber nicht, dass die Karlsfelder am sparsamsten leben, während die Bergkirchener Energie vergeuden. Denn die Haushaltsgröße blieb in der Studie unberücksichtigt. Wo aber mehr Menschen zusammenwohnen, wird naturgemäß mehr Strom verbraucht. Auch benötigen Familien in städtischen Wohnanlagen im Schnitt weniger Strom als Bewohner von Eigenheimen in ländlichen Gemeinden. Dennoch könnte die Verbrauchsstudie Anlass sein, den eigenen Stromverbrauch genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn jede nicht verbrauchte Kilowattstunde ist ein kleiner Beitrag zum Klimaschutz.