Veranstaltungen:Der perfekte Musiksommer

Lesezeit: 1 min

18 000 Menschen kommen zu Konzerten und Barockpicknick

Etwa 18 000 Besucher, fünf sehr gut besuchte Musikveranstaltungen, darunter ein komplett ausverkauftes Rathauskonzert mit der US-amerikanischen Band of Horses, sommerlich bis hochsommerliche Temperaturen, nicht ein Tropfen Regen, dafür eine grandiose Stimmung zwischen entspannter Heiterkeit und tanzwütiger Ekstase: "Das war in jeder Hinsicht ein perfekter Musiksommer", bilanziert Dachaus Kulturamtsleiter Tobias Schneider. Seit vielen Jahren organisiert er die Konzertreihe in der Altstadt; längst hat sich der Dachauer Musiksommer zu einem Publikumsmagneten entwickelt, der weit über die Landkreisgrenzen hinaus reicht.

Den weitesten Anfahrtsweg dürfte ein Tocotronic-Fan aus Hamburg auf sich genommen haben. Er stand vor der Wahl, seine Lieblingsband, die selbst aus Hamburg stammt, in einem Berliner Club zu sehen oder unter freiem Himmel in Dachau. Die Entscheidung dürfte er nicht bereut haben. Getragen von ihren Fans legten sich die vier Hamburger auf dem Rathausplatz mächtig ins Zeug, und auch Tobias Schneider, der Tocotronic noch nie zuvor live gesehen hatte, staunte, wie Sänger Dirk Lowtzow und seine Band den Platz rockten.

Weniger überraschend war der umjubelte Auftritt der "Band of Horses". 2013 hatten sie schon mal einen grandiosen Auftritt auf dem Rathausplatz. Schneider schließt nicht aus, dass die Band ein drittes Mal auftreten könnte - "aber wenn, dann in einigen Jahren Abstand". Man muss ja auch mal ein bisschen abwechseln. Namika, die den Konzertreigen im Juni eröffnet hatte, sorgte für einen neuen Akzent. Die textstarke Rapperin zog viele junge weibliche Fans aus Dachau an. Eine Verjüngung stellt Tobias Schneider auch beim Publikum des Barockpicknicks fest, mit dem der Dachauer Musiksommer am Freitag zu Ende gegangen ist. "Es waren viele junge Familien da", sagt Schneider. "Da hat es einen Generationenwechsel gegeben."

Und noch eine erfreuliche Veränderung ist festzustellen: Obwohl an Besucherandrang kein Mangel herrschte - 2000 Besucher kamen allein zum Barockpicknick - gab es an den Eingängen diesmal keine langen Warteschlangen. Es wurden keine Eintrittsbändchen mehr ausgegeben - nur Wäscheklammern an diejenigen, die mal austreten mussten, quasi als Beleg, dass sie ihren Eintritt schon gezahlt haben. Wäscheklammern für den Musiksommer 2020 zu horten, hat aber keinen Sinn: "Nächstes Jahr denken wir uns wieder was Neues aus", sagt Schneider.

© SZ vom 23.07.2019 / gsl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: