Verabschiedung der besten Quali-Absolventen:"Wir brauchen euch!"

Lesezeit: 3 min

Sie sind die "Besten der Besten" im Landkreis: Tugay Özdemir, Yasmin Dervish, Marijo Juric, Wiktoria Mazur und Alexandra Niederreiter (von links). (Foto: Niels P. Jørgensen)

Im ASV-Theatersaal werden die 31 Prüfungsbesten des Landkreises bei Quali und Mittlerem Schulabschluss geehrt. Landrat Stefan Löwl lobt die Leistungen der Schüler, ermuntert sie aber auch zum Einsatz für die Gesellschaft

Von Jana Rick, Dachau

Die Bühne im ASV Theatersaal reicht für die 31 Schüler fast nicht aus, aber sie rücken zusammen, denn sie haben es verdient, heute dort oben zu stehen. Sie alle sind die Prüfungsbesten des Landkreises beim Qualifizierenden Abschluss der Mittelschule und dem Mittleren Schulabschluss. Geehrt werden die Spitzenschüler für ihre außerordentlichen Leistungen von Landrat Stefan Löwl (CSU) und Schulamtsrektorin Agnes Brunner. Zur Feier des Tages gratulieren den Absolventen aber nicht nur die Angehörigen und Lehrer, sondern auch mehrere Politiker aus dem Landkreis. Im Publikum sitzen Bernhard Seidenath (CSU), Katrin Staffler (CSU), sowie 16 der 17 Bürgermeister des Landkreises. Sie alle wollen den Schülern zeigen, dass sie stolz auf die Bestleistungen sind und wie bedeutend der Schulabschluss ist. 340 Schüler haben dieses Jahr am Quali teilgenommen, 78 Prozent haben bestanden. An diesem Tag werden nun die Schüler geehrt, die einen Notendurchschnitt von unter 1,5 haben oder als Schulbeste durchs Ziel gekommen sind.

Stolz können die jungen Menschen aber vor allem auf sich selbst sein. So sagt Rektorin Brunner in ihrer Laudatio: "Dieser Etappensieg fiel nicht vom Himmel, sondern wurde von jedem einzelnen hart erkämpft". Auch Löwl lobt den erbrachten Ehrgeiz, den Fleiß und die Geduld der Schüler. Der Landrat appelliert an sie, dass sie den Glauben an sich auch in der Zukunft nicht verlieren sollten, egal, wohin der Weg sie führe. Denn "dies ist nicht das Ende, sondern der Beginn einer neuen Herausforderung". Nun öffnen sich neue Türen für die 31 Schulabgänger und Löwl betont: "Wir brauchen euch!" Freie Ausbildungsstellen gebe es genug im Landkreis. Aber auch ehrenamtlich sollten sich die Schüler mit ihren Talenten engagieren, denn zur "Work-Life-Balance" gehört laut Löwl auch gesellschaftliches Engagement.

Nun sollen die Prüflings- und Schulbesten aber erst mal durchatmen und sich feiern lassen. Für die passende feierliche Stimmung sorgt die "Rolli-Gang", eine Gesangsgruppe bestehend aus Jugendlichen mit unterschiedlichen körperlichen Behinderungen. Auf der Bühne beweisen sie ihr musikalisches Talent, und das Publikum klatscht begeistert mit. "Freude am Leben" und "Auf uns" singen sie, passend zu diesem Tag. Auch die "Hipstars", eine Mädchentanzgruppe der Mittelschule Bergkirchen, zeigt mit ihrem schwungvollen Auftritt, dass an diesem Tag vor allem zwei Dinge im Fokus stehen: die Leistung und die Leidenschaft, die einen zu dieser Leistung bringen. Besonders geehrt werden zum Abschluss noch die "Besten der Besten", drei Schülerinnen und zwei Schüler, die insgesamt die besten Zensuren bekamen: Alexandra Niederreiter und Wiktoria Mazur von der Mittelschule Odelzhausen und Marijo Juric von der Mittelschule Karlsfeld. Beim Mittleren Bildungsabschluss erzielten Tugay Özdemir und Yasmin Dervish von der Karlsfelder Mittelschule die besten Noten. Marijo habe mit seinem Notendurchschnitt sogar "die Nullgrenze fast erreicht", lobte Brunner stolz, als sie ihm die Urkunde überreicht.

Die fünf Ehrenschüler können sich nun auf eine dreitägige Bildungsreise nach Hamburg freuen oder sich wahlweise ein IPad aussuchen. Finanziert werden die Preise vom Arbeitskreis Schule und Wirtschaft. Marijo weiß jetzt schon, dass er sich für die Bildungsreise nach Hamburg entscheiden wird. Und dann möchte der 16-Jährige die zehnte Klasse an der Schule in Dachau Süd besuchen, um vielleicht in Zukunft einmal im Bereich der Informatik tätig zu sein. Weiter zur Schule gehen möchten auch die beiden Stipendiatinnen Wiktoria und Alexandra aus Odelzhausen. Zusammen möchten die Freundinnen die zehnte Klasse in Bergkirchen besuchen. Allerdings tendieren die beiden Mädchen eher zum Ipad, nicht zur Bildungsreise.

Abschied von der Schule nehmen muss auch Brunner. Die seit vielen Jahren tätige Schulamtsrektorin wird nächstes Jahr in den Ruhestand gehen und wird von Löwl mit einem Blumenstrauß verabschiedet. Noch weiß Brunner nicht, was sie dann mit ihrer freien Zeit anfangen wird, aber eines weiß sie jetzt schon: "Ich werde sicher nicht ruhen." Auch wenn jetzt erst mal Sommerferien sind - lange auf der faulen Haut liegen werden bestimmt auch die Ehrenschüler nicht, sondern weiter ihren Weg gehen. So, wie sie es auch in den vergangenen Schuljahren getan haben.

© SZ vom 20.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: