Unterbachern:Bergkirchen will altes Schulhaus verkaufen

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Das Gebäude ist ein Sanierungsfall und steht fast das ganze Jahr leer.

Von Petra Schafflik, Bergkirchen

Das ehemalige Schulhaus in Unterbachern, das der Gemeinde gehört, ist dringend sanierungsbedürftig. Das Dach ist defekt, die alten Nachtspeicheröfen sind nicht mehr zeitgemäß. Weil das um 1900 als Dorfschule errichtete Haus aber weitgehend leer steht - ein einziges Klassenzimmer wird wenige Tage im Jahr öffentlich genutzt - denkt die Gemeinde Bergkirchen nun über einen Verkauf nach. Denn enorme Summen aus dem Gemeindesäckel will man nicht in die Sanierung eines Gebäudes investieren, das für die Dorfgemeinschaft nicht benötigt wird. "Das macht keinen Sinn", sagt Bürgermeister Simon Landmann (CSU). Auf eine öffentliche Ausschreibung seien bereits interessante Angebote eingegangen, so der Rathauschef. Kaufinteressenten möchten im Schulhaus zum Beispiel Mietwohnungen, Büros oder eine Agentur unterbringen. Zwingende Voraussetzung für einen Verkauf: "Das Gebäude muss in seiner jetzigen Form erhalten und saniert werden".

Alte Gebäude werden nur erhalten, wenn Bürger sie nutzen

Wenn mit dem ehemaligen Schulhaus in Unterbachern jetzt eine gemeindliche Immobilie zum Verkauf angeboten wird, ist das für Bergkirchen eine Ausnahme. "Wir kaufen eher, als dass wir verkaufen", betont Landmann. Schließlich investiert die Gemeinde auch seit Jahren viel Geld, um in den Ortsteilen die Schützenheime, Feuerwehrgebäude und Bürgerhäuser als Zentren des Dorflebens zu erhalten, bei Bedarf zu renovieren und wo nötig auch neu zu errichten. So fließen gerade 750 000 Euro in die Sanierung des alten Schulhauses von Lauterbach. Dort wird nach der Renovierung ein engagierter Bürgerverein dafür sorgen, dass das Gebäude als Gemeinschaftshaus für Veranstaltungen im Dorf genutzt wird. Doch Konsens im Gemeinderat ist, dass alte Gebäude nur erhalten und saniert werden, wenn sie auch von den Bürgern mit Leben erfüllt werden.

Genau das trifft auf das alte Schulhaus in Unterbachern nicht zu. Denn in dem 730-Einwohner-Dorf gibt es zwei attraktive Schützenheime, eines der beiden verfügt über einen großen Saal mit Theaterbühne. Dagegen wird im zweigeschossigen Schulhaus ein Klassenzimmer an nur wenigen Tagen im Jahr für Vereinstreffen genutzt, die übrige Zeit steht das Gebäude leer. Die Gemeinde will deshalb nun schauen, dass die im Schulhaus tagenden Vereine in einem der beiden Schützenheime "eine neue Heimat finden." Danach wird der Gemeinderat entscheiden, ob und an wen verkauft wird.

© SZ vom 27.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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