Umbau der Mittelschule in Dachau Süd:Es tut sich was

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Der Umbau der Mittelschule Dachau Süd ist abgeschlossen: Bauarbeiter teeren den Schulhof. (Foto: Toni Heigl)

Nach zwei Jahren Umbau können die Schüler der Mittelschule Dachau Süd von der Ludwig-Thoma-Schule wieder zurück in ihr eigentliches Schulgebäude. Die Volkshochschule hat durch den Umzug auch endlich mehr Platz

Von Julia Putzger, Dachau

Während Dachaus Schüler noch die letzten Ferientage genießen, herrscht an der Mittelschule Dachau Süd bereits Hochbetrieb. Denn nach zwei Jahren, in denen die Klassen in der Ludwig-Thoma-Schule untergebracht waren und das angestammte Gebäude in der Eduard-Ziegler-Straße renoviert und vergrößert wurde, ist dieses nun pünktlich zum Schulbeginn bezugsbereit. Somit können auch die Vorbereitungen für den Einzug der Volkshochschule Dachau in der Ludwig-Thoma-Schule beginnen.

Bis der reguläre Schulbetrieb am kommenden Dienstag in der Mittelschule Dachau Süd startet, haben Rektorin Ilona Brezing, Lehrer und Handwerker aber noch alle Hände voll zu tun. Zwar sind in den Klassenzimmern bereits elektronische und analoge Tafeln aufgehängt, sowie Tische und Stühle aufgestellt. Kisten mit Lehrmaterial warten aber noch darauf, ausgepackt zu werden, an manchen Stellen fehlen noch Wandverkleidungen und auf Grund eines Wasserrohrbruchs konnten bisher nicht alle Waschbecken montiert werden.

Rektorin Brezing ist trotzdem optimistisch: "Die Stadt Dachau hat ein kleines Wunder bewirkt: Zwei Jahre Bauzeit wurden angekündigt und nun können wir tatsächlich nach zwei Jahren einziehen. Es gab zwar ein paar kleine Stolpersteine, aber davon sind wir ausgegangen." Sie gibt sich zuversichtlich, dass der Schulbetrieb am Dienstag ohne größere Einschränkungen aufgenommen werden kann. Bis dahin nicht fertiggestellt ist vermutlich der Schulhof. Auf dem frischen Asphalt soll - baugleich wie vor der benachbarten Grundschule Dachau Süd - eine begrünte Ellipse entstehen.

Vor dem umfangreichen Bauarbeiten waren in der Mittelschule erhöhte Mengen des als krebserregend geltenden Stoffes PCB nachgewiesen worden. Dieses Problem sollte nun behoben sein, zugleich wurde durch ein zusätzliches Stockwerk Platz für mehr Schüler und die Ganztagesbetreuung geschaffen. "Wir haben jetzt wieder Platz und können uns ohne Einschränkungen entfalten und kreativer werden", freut sich Brezing über den Umzug ins renovierte Schulgebäude. Die Situation in der Ludwig-Thoma-Schule sei sehr beengt gewesen, die Organisation beispielsweise von Sportkursen beim ASV war wesentlich komplizierter und mit längeren Wegen verbunden. Nun sei man wieder im Grünen, trotz der anstrengenden Umzugsarbeiten überwiege also die Freude.

Auf mehr Platz freuen sich aber nicht nur Schüler und Lehrer der Mittelschule Dachau Süd, sondern auch Matthias Buschhaus, Geschäftsführer und pädagogischer Leiter der Volkshochschule (VHS) Dachau, und sein Team. Denn nachdem der Volkshochschule bereits 2016 die Nutzung der Ludwig-Thoma-Schule versprochen worden war, die Erwachsenenbildung aber nach einer kurzen Zwischennutzung Platz für die Mittelschüler aus Dachau Süd machen musste, soll den Plänen dieses Mal nichts im Wege stehen. "Bei diesen Belangen bin ich vorsichtig geworden", gibt Buschhaus zu, "aber nach heutigem Planungsstand sollten wir im dritten oder vierten Quartal 2020, allerspätestens zu Beginn des Jahres 2021 einziehen können."

Denn bevor die VHS das Gebäude der Ludwig-Thoma-Schule nach dem Auszug der Mittelschüler nutzen kann, soll es an die Bedürfnisse der Erwachsenenbildung angepasst werden. Die Pläne dafür wurden bereits in den letzten Jahren erarbeitet, im Oktober soll nun der Dachauer Stadtrat die einzelnen Prozessschritte genehmigen - dann können die Handwerker ihre Arbeit beginnen. Aus den großen Klassenzimmern werden kleinere Kursräume, im Untergeschoss entstehen Werkräume. Der Eingangsbereich soll als Aula mit einer Infothek gestaltet werden, die interessierten Besuchern weiterhilft und zu den verantwortlichen Fachabteilungen weitervermittelt. Durch einen Aufzug soll das Gebäude außerdem behindertengerecht werden.

Trotz des vergrößerten Platzangebots wird die VHS für ihre Veranstaltungen aber weiterhin auf angemietete Räume - etwa in den Schulen in Dachau Ost und Süd sowie im Ludwig-Thoma-Haus - zurückgreifen müssen. Im neuen Schwerpunkthaus könnten etwa 60 Prozent der Kurse stattfinden sowie die Verwaltung untergebracht werden. In der räumlichen Nähe der verschiedenen Akteure sieht Buschhaus einen immensen Vorteil: "Es ist schon lange mein Wunsch, dass es einen Austausch vor Ort gibt, dass Dozenten, Verwaltung, Kursteilnehmer und Besucher ins Gespräch kommen." Und obwohl es noch einige Zeit dauern wird, bis es tatsächlich soweit ist, sieht Buschhaus die Entwicklungen der vergangenen Jahre letztlich positiv: Man müsse die Dinge eben geschehen lassen und die guten Auswirkungen erkennen.

© SZ vom 04.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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