Trotz neuer Kreditaufnahme:Solider Haushalt

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Altomünster nimmt mehr Steuern ein als geplant

Die Marktgemeinde nimmt heuer deutlich mehr Steuern ein als zu Jahresanfang gedacht. Altomünsters Kämmerer Michael Eggendinger legte dem Gemeinderat dieser Tage einen Zwischenbericht vor, aus dem zwei Zahlen herausstechen: die voraussichtlichen Gewerbesteuereinnahmen von rund 2,6 Millionen Euro sowie der Einkommensteueranteil von 5,3 Millionen. Zusammen mithin 7,9 Millionen Euro und damit rund 450 000 Euro mehr, als der Kämmerer bei seinen Haushaltsplanungen zu Jahresanfang angenommen hat. Er kann daher am 31. Dezember voraussichtlich drei Millionen Euro vom Verwaltungshaushalt (mit den laufenden Kosten) auf den Vermögenshaushalt (für die Investitionen) umbuchen.

Umso überraschender war eine weitere Aussage des langjährigen kommunalen Finanzfachmanns. Demnach musste Altomünster dennoch einen Kredit in Höhe von 1,5 Millionen Euro aufnehmen. Das Gremium hatte Bürgermeister Anton Kerle (CSU) seinerzeit zwar die Befugnis erteilt, gegebenenfalls mit einem Kreditinstitut in Verhandlungen zu treten, indes der Kämmerer wiegelte im März noch ab: "Vielleicht müssen wir davon nur eine halbe Million in Anspruch nehmen." Dass die Kommune sich nun doch des tiefen Schlucks aus der Kreditflasche bedient, hat laut Eggendinger einen klaren Grund: die steigenden Grundstücks- und Baukosten. Das Rathaus hat im Laufe des Jahres Areale in Stumpfenbach und Schmelchenberg erworben, um dort Wohnungen zu bauen. Außerdem soll auf den sogenannten Falteräckern das bisherige Gewerbegebiet nach Norden erweitert werden. Zudem erwarb die Gemeinde in der zentralen Bahnhofstraße ein Grundstück samt Gebäude. Zu Preisen, die insgesamt rund 500 000 Euro über den Ansätzen lagen, die der Kämmerer in seinen Haushaltsplanungen vorgesehen hatte. Bei den schon laufenden Baumaßnahmen der Kommune machten sich laut Eggendinger die Preissteigerungen der Branche mit 200 000 Euro bemerkbar. Dass der Landkreis von den höheren Gewerbesteuereinnahmen auch einen Anteil erhält, ist klar. Die Kreisumlage liegt um 120 000 Euro höher.

Den Gewerbesteueranstieg relativierte Eggendinger jedoch als "Einmaleffekt": Ein "alteingesessener Betrieb" hätte Erlöse durch einen Grundstücksverkauf erzielt, "und den kann man nur einmal tätigen." Das Millionen-Darlehen ist auf sechs Jahre ausgelegt, mit einer Zinsbindung bis Ende 2021. "Von diesem Zeitpunkt an können wir in die Tilgung gehen", prophezeite Bürgermeister Anton Kerle (CSU). Sein Fazit zu Eggendingers Zahlen lautete: "Ein solider Haushalt ohne große Überraschungen".

© SZ vom 26.10.2018 / kram - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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