Theater im KZ Dachau:Bühne gegen die Barbarei

Rundgang beleuchtet die Rolle der Theaterbaracke

Theater im KZ Dachau ist das Thema eines Rundgangs an der KZ-Gedenkstätte am Samstag, 10. August, der von 14 bis 16.30 Uhr stattfindet. Referent ist Dominik Frank von der KZ-Gedenkstätte. Der Rundgang widmet sich den Versuchen der Häftlinge, mithilfe kultureller Darbietungen ein Mindestmaß an Kultur und Zivilisation im Alltag des KZ-Betriebs aufrechtzuerhalten. Der Fokus liegt dabei auf der Geschichte der sogenannten Theaterbaracke sowie dem "komisch-schaurigen Ritterstück" mit dem Titel "Die Blutnacht auf dem Schreckenstein oder Ritter Adolars Brautfahrt und ihr grausiges Ende oder Die wahre Liebe ist das nicht", welches 1943 vor einem Publikum aus KZ-Insassen und SS-Männern vor und auf dem Wirtschaftsgebäude des KZ zur Aufführung kam. Dass Adolar eine offensichtliche Anspielung auf Adolf Hitler war, schien die SS nicht zu stören.

Weitere Themen sind die zynischen kulturellen "Erziehungsversuche" der SS, bei denen sie die Häftlinge mit Wagner-Opern aus dem sogenannten "Nürnberger Trichter" beschallten sowie Vergleiche mit Theateraufführungen aus anderen Konzentrationslagern wie etwa dem im KZ Börgermoor aufgeführten Zirkus Konzentrazani. Treffpunkt ist im Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte. Anmeldung an der Infotheke des Besucherzentrums am Veranstaltungstag bis spätestens 13.45 Uhr. Die Teilnahme kostet vier Euro.

© SZ vom 08.08.2019 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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