Stellenabbau:Gespräche über Zukunft der MAN-Mitarbeiter

Seit Wochen bangen die Mitarbeiter von MAN Bus & Truck um ihre Jobs. Etwa 2200 von ihnen leben im Landkreis Dachau. Am Mittwoch hat nun die erste Verhandlungsrunde zwischen Konzernspitze und Arbeitnehmervertretung begonnen. Für viele, der etwa 9000 Beschäftigten am Standort München ist dies ein Zeichen, dass sich endlich etwas bewegt. Die Erwartungen an das Verhandlungsgeschick des Betriebsrats sind groß, auch wenn dieser die Aufkündigung der Jobgarantien bis Ende 2030 nicht verhindern konnte. Zwar geißelte der Konzernbetriebsratsvorsitzende Saki Stimoniaris diesen Schritt als "Kultur-" und "Vertrauensbruch", doch das ändert nichts daran, dass nun der Weg für betriebsbedingte Kündigungen frei ist. 9500 Stellen will die Unternehmensspitze abbauen. Das entspricht jedem zweiten Arbeitsplatz in Deutschland und Österreich. Ein "Kahlschlag", den die Betriebsräte verurteilen, besonders da die Restrukturierungspläne des Vorstands aus ihrer Sicht nicht durchdacht sind. Es fehle eine Vision für die Zukunft, betonen sie. Der Betrieb habe kompetente Leute, die man brauche und nicht einfach rausschmeißen sollte.

Anlass zur Hoffnung hat nun der Besuch von Ministerpräsident Markus Söder im Nürnberger Betrieb gegeben. Er interessierte sich für die Entwicklung von alternativen Antriebstechnologien, speziell mit Wasserstoff. Saki Stimoniaris signalisierte ihm, dass MAN nicht nur die Technik habe, sondern auch kompetente Leute und dass "schon heute voller Energie am Morgen" gearbeitet werde. Man brauche jedoch die Unterstützung der Politik. Später twitterte Söder: "Bayern soll führender Standort für Wasserstofftechnologie werden."

© SZ vom 22.10.2020 / cb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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