Bauausschuss der Stadt Dachau:Kita statt Bäcker

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Wo künftig eine Kindertagesstätte mit vier Gruppen gebaut werden soll, steht heute noch das Gebäude der Bäckerei Polz. Für die Kita sind davor drei Autoparkplätze eingeplant. (Foto: Toni Heigl)

Die Stadt Dachau steckt mitten in der Bauplanung der Kindertagesstätte in der Schleißheimer Straße 45. Für die Eltern entstehen parallel zur Straße Parkplätze - allerdings nur drei.

Von Elisabeth Klaushofer, Stadt Dachau

Die Bauplanung der Stadt Dachau für die Schleißheimer Straße Nummer 45 schreitet voran: Auf knapp 2500 Quadratmetern entstehen sowohl Wohnungen als auch eine Kindertagesstätte. Im Rückgebäude auf dem hinteren Teil des Grundstücks ist ein dreigeschossiger Bau mit Wohnungen geplant. Und an der Schleißheimer Straße - dort, wo sich derzeit noch ein Wohn- und Geschäftshaus befindet - entsteht eine Kinderbetreuungseinrichtung ebenfalls mit drei Stockwerken für insgesamt vier Kitagruppen. Ob das eines Tages Krippen- Kindergartengruppen werden, ist noch offen. Der Bau- und Planungsausschuss des Stadtrats hat für die Kita direkt davor einen 6,5 Meter langen Parkplatz für zwei bis drei Autos eingeplant.

Dort können Eltern ihre Fahrzeuge direkt vor der Einrichtung abstellen und ihr Kind hineinbringen. Die Stadtverwaltung ist sich der für die mehrgruppige Kita knapp bemessene Anzahl an Parkplätzen durchaus bewusst. Stadtbaumeister Moritz Reinhold bleibt aber zuversichtlich: "Das kann so funktionieren." Wenn die Parkplätze vor der Einrichtung besetzt sind, müssten die Eltern im umliegenden Gebiet parken, zu einer anderen Zeit oder gar nicht erst mit dem Auto kommen, führt er aus. Grundsätzlich sei die Stelle an der Schleißheimer Straße aber "gut situiert für eine Kita".

Jeder Zentimeter ist baulich ausgereizt

"Sollte der Hol- und Bringverkehr so bleiben, kann unsere Fraktion nicht zu stimmen", sagt Gertrud Schmidt-Podolsky von der CSU dazu. Sie kritisiert damit weniger die Anzahl der Stellplätze, sondern vor allem deren vorgesehene Lage. Denn die Parkplätze würden parallel zu Straße liegen; dort verlaufen aber auch ein erhöhter Fahrradstreifen und ein Gehweg. Schmidt-Podolsky sieht eine Gefahr in den Autotüren, die beim Öffnen in Geh- und Radweg ragen könnten. Bedenken, die Reinhold aus dem Weg räumt, denn das neue Gebäude werde extra nach hinten versetzt, um "Fahrrad- und Autoverkehr nicht zu behindern". Kollegin Ariane Jungwirth sagt, dass hinter dem derzeitigen Bebauungsplan sehr viel Getüftel stecke: "Da ist kein Spielraum mehr drin, kein Zentimeter mehr."

Der Fahrradstreifen soll dann im Zuge der Bauarbeiten auf das Fahrbahnniveau abgesenkt werden. Eine Durchfahrt durch das Gebäude der Kindertagesstätte ermöglicht der Feuerwehr im Notfall, zum hinteren künftigen Wohngebäude zu gelangen. Damit erhält die Kita auch den größtmöglichen Spielbereich im Freien. Eine Entwicklung, die die Sozialreferentin Anke Drexler (SPD) begrüßt.

Ausschuss stellt im Oktober Bebauungsplan vor

2021 war das betroffene Grundstück an einen privaten Eigentümer und nicht an die Stadt Dachau gegangen. Mittels einer zweijährigen Veränderungssperre hatte die Stadt aber erwirkt, dass der Eigentümer keine baulichen Änderungen am Grundstück vornehmen darf. Seitdem arbeitet die Stadt an einem Bebauungsplan, den sie in der nächsten Sitzung im Oktober auch vorstellt. Laut Stadtbaumeister Reinhold steht die Stadtverwaltung dazu im engen Austausch mit dem Eigentümer. Es gehe darum, ein großes Stück für die Stadt nutzbar zu machen. Der Bau der viergruppigen Kita soll dem Mangel an Betreuungsplätzen entgegenwirken.

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