Vor kurzem hat die Ampel-Koalition die befristete Verlängerung des Förderprogramms "Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zu Welt ist" beschlossen. Von Dezember bis Sommer stellt die Bundesregierung dafür noch 109 Millionen Euro zu Verfügung, davon profitieren auch 24 Sprach-Kitas in den Landkreisen Dachau und Fürstenfeldbruck. Unklar ist, wie das Programm ab Sommer 2023 finanziert wird, sagt der Bundestagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Dachau/Fürstenfeldbruck Michael Schrodi (SPD) und kritisiert die bayerische Landesregierung.
Seit 2016 finanziert der Bund über das Programm zusätzliches Personal zur Sprachentwicklung in Kindertagesstätten. Nach sechs Jahren Förderung wird das Modellprojekt in einigen Monaten an die Länder übergeben, "in deren Zuständigkeitsbereich Kindertagesbetreuung und frühkindliche Bildung grundsätzlich fallen", so Schrodi in einer Pressemitteilung.
"Sprache ist das Fundament für Teilhabe und gerechte Bildungschancen von Anfang an"
Abgesehen von Bayern haben bereits mehrere Bundesländer erklärt, dass sie die Finanzierung von Sprach-Kitas etwa durch Mittel im KiTa-Qualitätsgesetz sicherstellen wollen. Schrodi kritisiert: "CSU und Freie Wähler in Bayern wollen sich ihrer Verantwortung für die frühkindliche Bildung entziehen", und fordert: "Die Landesregierung muss die Zukunft der Sprach-Kitas jetzt sichern." Schließlich habe er als Lehrer erlebt, "wie wichtig frühe sprachliche Bildung für den Lebensweg von Kindern ist: Sprache ist das Fundament für Teilhabe und gerechte Bildungschancen von Anfang an". Wie groß das Interesse am Erhalt der Sprach-Kitas ist, mache eine Petition deutlich, die unter anderem die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ins Leben rief: Mehr als 200 000 Bürger unterschrieben für "Rettet die Sprach-Kitas".